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München: Fünf Verletzte nach Amoklauf

Bei einem Amoklauf aus Wut über lärmende Nachbarn hat ein Münchner Pensionist am Montag drei Menschen niedergeschossen und schwer verletzt.

Einem weiteren Nachbarn, der dem Täter sein Gewehr entreißen konnte und damit auf die Straße rannte, schoss ein Beamter in den Arm, wie Polizeisprecher Peter Reichl sagte. Der ebenfalls verletzte 66-jährige Täter sei anschließend in seiner Wohnung geflüchtet und dort von einem Sondereinsatzkommando festgenommen worden.

„Er hat sich über den Lärm beklagt, den seine ausländischen Mitbewohner verursacht haben“, sagte Polizeisprecher Andreas Ruch. Am Montag gegen 10.45 Uhr sei der 66-jährige mit einem Kleinkalibergewehr durchs Stiegenhaus gelaufen und habe durch alle Wohnungstüren geschossen. Einer der etwa 30 Schüsse habe einen deutschen Nachbarn in den Bauch getroffen, ein 31-jährigen Slowene erlitt einen Steckschuss im Unterarm.

Anschließend traf der Rentner im Treppenhaus einem 54-jährigen Jugoslawen und dessen 24-jährigem Sohn. Den 24-Jährigen verletzte er durch einen Schuss in den Hals lebensgefährlich. Der Vater entriss dem Täter das Gewehr und rannte damit auf die Straße. Ein Zivilpolizist, der die Schüsse gehört hatte, forderte ihn dem Sprecher zufolge auf, die Waffe fallen zu lassen. Als der 54-Jährige nicht reagiert habe, habe ihm der Polizist in den Oberarm geschossen.

Der Pensionist hatte bei dem Handgemenge mit dem 54-jährigen eine blutende Kopfwunde erlitten und flüchtete in seine Wohnung im zweiten Stock. Die Polizei rückte mit dem Sonderkommando Südbayern und über 100 Beamten an, zwei Hubschrauber kreisten über dem Stadtviertel. Als SEK-Beamte den Wohnblock vom Keller bis zum Dachboden durchsuchten, wurde der 66-Jährige festgenommen. Er werde bereits vernommen, sagte Polizeisprecher Reichl am Nachmittag. Die Verletzung sei nicht sehr schwer.

Der Wohnblock mit neun Wohnungen befindet sich in einer Eisenbahnersiedlung im Stadtteil Nymphenburg unweit des gleichnamigen Schlosses. Der Mann habe schon sehr lange in diesem Haus gewohnt, sagte Polizeisprecher Ruch. Bei dem Gewehr handelt es sich um eine Unterhebel-Kleinkaliberwaffe Kaliber 22.

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