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Multiversum in Schwechat löst Politstreit aus

Zahlreiche Sportveranstaltungen finden im Multiversum in Schwechat statt.
Zahlreiche Sportveranstaltungen finden im Multiversum in Schwechat statt. ©APA
Vor zwei Jahren wurde das Multiversum in Schwechat (Niederösterreich) eröffnet. Jetzt sorgt es für einen Politstreit: Der "Halle für alle" nun die Unterstützung zu verweigern, heiße, das Projekt vorsätzlich und fahrlässig zu gefährden und sogar einen Konkurs in Kauf zu nehmen, so Bürgermeister Hannes Fazekas.

Fazekas erläuterte in einer Aussendung am Dienstag, “dass sich durch die Dimension des Projekts auch die Dimension des Finanzierungsbedarfs geändert hat”. Nach zwei Jahren erfolgreichem Betrieb habe man festgestellt, dass die Kosten um einiges höher als ursprünglich angenommen seien: Aufgrund der Erweiterung, die zugleich ein Mehr an Auslastung und Qualität bringe, habe man auch höhere Kosten etwa für Personal und Technik bzw. höhere Leasing- und Kreditraten. Dieser Umstand sei zu berücksichtigen, für eine derartige Entwicklung habe man in Form der Nachschussverpflichtung durch die Stadtgemeinde auch Sorge getragen.

Zukunft des Multiversums steht auf dem Spiel

“Wer diesem Zuschuss die Zustimmung verweigert, verweigert dem Multiversum die Zukunft”, sagte Fazekas, der betonte, dass 2,4 Millionen Euro den positiven Fortbestand der “Halle für alle” bis 2014 sichern. Wenn das Multiversum insgesamt auf sicheren Beinen stehen und zur Wertschöpfung von Schwechat beitragen soll, “wird zusätzlich auch ab 2014 finanzielle Unterstützung seitens der Stadtgemeinde nötig sein”.

Der Bürgermeister erinnerte überdies daran, dass “gemeinsam der Beschluss gefasst wurde, statt die Körnerhalle zu sanieren, eine moderne Veranstaltungshalle für Schwechat und die Region zu errichten”. Das Projekt sei auf großes Interesse bei Wirtschaft, Politik, Sport und Institutionen gestoßen, was dazu Anlass gegeben habe, das Multiversum gemäß den Anforderungen zu adaptieren.

Politstreit gefährdet Projekt in Schwechat

“Jeder, der glaubt, dass es eine gute Idee ist, dem Multiversum die notwendige Unterstützung zu verweigern, der glaubt, jetzt politisches Kleingeld wechseln zu können, der trägt dazu bei, dass ein vielversprechendes und viel gelobtes Projekt in den Konkurs getrieben und Schwechat um eine zukunftsreiche Vision ärmer gemacht wird”, merkte Fazekas an.

Das Multiversum ist seit dem vergangenen Sommer mehrmals in die Schlagzeilen geraten, nachdem die Staatsanwaltschaft aufgrund von Anzeigen Ermittlungen aufgenommen hatte. Im Zusammenhang mit einer Darlehensvergabe geht es um Betrug und Untreue. Dem “Kurier” zufolge kostete der Bau laut Endabrechnung 42 Millionen Euro, die Auslastung liege mit mehr als 80 Prozent nach Angaben der Geschäftsführung über den Erwartungen. Das Multiversum gehöre zu 49 Prozent der Stadtgemeinde, 33 Prozent der Werner Schlager Academy und 18 Prozent der Sportvereinigung Schwechat. Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg, bestätigte am Mittwoch, dass der Akt dem Justizministerium vorgelegt worden und jetzt wieder bei der Anklagebehörde sei. “Es wird geprüft”, sagte er zum Stand der Ermittlungen. (APA)

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