Ägypten hatte den Rafah-Grenzübergang zum Gazastreifen am 1. Juni mit Einschränkungen geöffnet. Seitdem haben etwa 10.000 Palästinenser die Grenze mit Ägypten überschritten, mehrere Tonnen Hilfsgüter wurden durch den Übergang in den Gazastreifen gebracht.
Der Grenzübergang Rafah bildet den einzigen “Ausgang” aus dem Gazastreifen, der nicht nach Israel führt. Auch er war seit Jahren de facto ununterbrochen gesperrt. Die radikal-islamische Palästinenser-Organisation Hamas hatte 2007 im blutigen Konflikt mit der Fatah-Beegung von Abbas gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen übernommen. Israel verhängte die Blockade nach eigenen Angaben, um die Hamas zu stürzen. Ein weiterer Grund war der andauernde Raketenbeschuss israelischer Grenzorte durch militante Palästinenser aus dem Gazastreifen. Zudem war bereits 2006 der israelische Soldat Gilad Shalit im Gazastreifen verschleppt worden.
Ägypten will die Grenze zum Gazastreifen nun ohne Zeitbegrenzung geöffnet lassen, wie vorige Woche aus Sicherheitskreisen verlautete. Seit der Erstürmung der Gaza-Solidaritätsflotte, die mit Hilfsgütern zu Wasser in das Palästinenser-Gebiet unterwegs war, Ende Mai mit neun Toten war Israel verstärkt unter breiten internationalen Druck gekommen, die Blockade aufzuheben. Der israelische Sozialminister Yitzhak Herzog bestätigte am Dienstag, dass Israel die Blockade lockern wolle.