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"Mördermuscheln" im Naturhist. Museum

Den sagenumwobenen Mördermuscheln ist eine Schau im Naturhistorischen Museum (NHM) gewidmet. Gezeigt werden lebende und präparierte Exemplare, sowie die fossilen Vorfahren der heutigen Tiere.

Über die Gefahr, die von den bis zu einem Meter großen Muscheln etwa für Taucher ausgeht, gehen die Meinungen auseinander.

Die Experten des Museums halten Berichte, woran schon Taucher durch die Mördermuscheln ertrunken seien, eher für „modernes Seemannsgarn“. Allerdings hat der österreichische Tauchpionier Hans Hass in einer seiner Dokumentationen ein künstliches Bein in eine der großen Muscheln gesteckt und das Bein anschließend tatsächlich nicht mehr herausbekommen.

Meistens leben die Riesen jedenfalls friedlich und ernähren sich von Kleinstlebewesen, die sie aus dem Wasser filtern. Als zusätzliche Nahrungsquelle leben sie in Symbiose mit winzigen Algen, die sie in ihrem Mantelsaum beherbergen. Diese Algen erzeugen auch die prächtigen Farben, durch welche die Riesenmuscheln auch für den Schnorchler im seichten Wasser leicht erkennbar sind.

Im Mittelpunkt einer vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung unterstützten Projekts des NHM im Sultanat Oman standen auch weniger die heute lebenden Muscheln, sondern vielmehr ihre Vorfahren, die bis heute im Sand der Wüste erhalten sind. Vor etwa 30 Millionen Jahren war Arabien noch großteils durch ein flaches Korallenmeer bedeckt. Durch die Hebung der Arabischen Platte wurden diese Ablagerungen über den Meeresspiegel angehoben und bilden heute bis zu 200 m hohe Klippen entlang der Küsten des Arabischen Meeres.

Die älteste bekannte Mördermuschel ist laut den jüngsten Forschungsergebnissen rund 30 Millionen Jahre alt. Sie war von der Größe her eher bescheiden und von den Wissenschaftern als neue Art mit dem Namen Tridacna evae beschrieben. Sie misst kaum zehn Zentimeter im Durchmesser.

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