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Mr. Twining auf Besuch in Wien: Teetrinker aus Leidenschaft

Stephen Twining auf Besuch in Wien.
Stephen Twining auf Besuch in Wien. ©APA
Stephen Twining startet mit einer Tasse English Breakfast in den Tag. Später geht er zu Darjeeling, Earl Grey oder Lady Grey über. Der Brite kommt auf mindestens neun Tassen. "Es können aber auch bis zu 16 werden", sagte der 51-Jährige, der sich gerade in Wien aufhält.
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“Das hängt von meiner Stimmung ab”, meinte Twining, dessen Vorfahren 1706 das legendäre Twinings-Teehaus gegründet haben.

Der 51-Jährige beschloss schon in sehr jungen Jahren, sein Leben dem Tee zu widmen, seither ist er ständig in Europa, im Nahen Osten, in Asien, Australien, in den USA und in Südamerika unterwegs ist, um den Menschen die Teekultur näher zu bringen. Für den Briten bedeutet Tee trinken sich Zeit zu nehmen, zu genießen und dabei eine “gute Konversation” zu führen. Er hält weder etwas von einem schnellen Kaffee zwischendurch, noch kann er einem “Tea to go” etwas abgewinnen. “Davon halte ich nichts”, so Twining. Der Geruch des Kartonbechers würde außerdem dem Aroma schaden.

Twinings: Sieben Mrd. Teebeuteln jährlich

Apropos schaden: Den schlechtesten Tee trank Twining bei einem Besuch, wo die Teeblätter aus einer lokalen Tradition heraus mit gekochter Milch anstelle von Wasser zubereitet wurden. “Es war wirklich fürchterlich”, lachte Twining. Das Getränk hatte nichts mehr mit dem ursprünglichen Teegeschmack gemein.

Sieben Milliarden Teebeutel produziert Twinings jedes Jahr. Um den Geschmack der Konsumenten zu treffen, testen die Twinings-Teataster 900 Tassen pro Tag. “Sie verkosten 900 Tassen, sie trinken sie nicht”, meinte Twining lächelnd. Ein solcher Vorkoster muss eine fünfjährige Ausbildung absolvieren, um den Geruch, das Aussehen und den Geschmack guten Tees zu erkennen. In Österreich ist der Anteil an Kräuter- und Früchtetees besonders hoch. Als neuer Trend zeichnete sich in den vergangenen Jahren der Konsum von Chai- sowie Grünem Tee ab. Twinings bringt deshalb dazu vier neue Sorten auf den österreichischen Markt. “Ich mag meinen Chai am liebsten mit Reismilch”, so Stephen Twining.

Tee-Marke seit 1706

Den Geschmack von Teetrinkern trifft Twinings seit über 300 Jahren. 1706 gründete Thomas Twining in London das “Tom’s Coffee House”, wo er neben Kaffee auch Tee verkaufte. Auf ihn folgten neun Twining-Generationen, die die Teekultur stetig weiterentwickelten. 1837 wurde Twinings zum ersten Hoflieferanten für Tee ernannt, eine Position, die das Unternehmen bis heute innehat. Doch welche Sorten Tee im britischen Königshaus gerne getrunken werden, bleibt ein Geheimnis. “Es ist mir eine Ehre, es zu wissen, aber ich werde es nicht verraten”, meinte Stephen Twining lächelnd.

Sie trinken auch gerne Tee? In Wien gibt es zahlreiche empfehlenswerte Tee-Häuser – mehr dazu hier.

(APA/Red.)

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