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Mr. Rollhockey verlässt die Bühne

Mit Herbert Schrattner verlässt ein sehr engagierter Präsident die Vorarlberger Sportbühne.
Mit Herbert Schrattner verlässt ein sehr engagierter Präsident die Vorarlberger Sportbühne. ©cth, Verein
Der RHC Langzeit-Präsident Herbert Schrattner verabschiedet sich in die Rollhockey-Rente. 
Mr. Rollhockey verlässt die Bühne

Dornbirn. Eine Ära geht zu Ende. Mit einer emotionalen Veranstaltung wurde kürzlich RHC Dornbirn Langzeit-Präsident Herbert Schrattner mit tobendem Applaus in die Präsidenten-Rente verabschiedet.

Rührender Abschied

Gleich nach dem Heimspiel gegen Uri wurde es dunkel in der Stadthalle und der Präsident wurde durch ein Spalier von RHC-Spielern gelotst. Mit einer Präsentation über seine drei Jahrzehnte andauernde ehrenamtliche Arbeit, die unter dem Motto „Lebenswerk RHC Dornbirn“ stand, würdigte man Herbert Schrattners langjähriges Engagement.

1992 gründete der Dornbirner mit zwei Elternteilen, seinem Sohn Marcel und 18 Jugendlichen den Verein Rollhockey Club Dornbirn. Der Club sollte den hockeybegeisterten Jugendlichen den Weg ebnen, sich an der lokalen Streethockey-Meisterschaft beteiligen zu können. Vom Streethockey stieg man dann aber schnell auf Rollhockey um, und Schrattner zog in Richtung Deutsche Regionalliga seine Fäden, um an einen geregelten Spielbetrieb teilzunehmen zu können. Fünf Jahre später war Schrattner maßgeblich an der Gründung des Vorarlberger Rollsport Verbandes mitbeteiligt, dem er seit 2007 auch als Präsident vorsteht.

Große Erfolge

1998 feierte er mit seinen Jungs den Aufstieg von der Deutschen Regionalliga in die 2. Deutsche Bundesliga, womit der Druck auf die Politik, einen eigenen Rollhockey-Platz zu erhalten, enorm anstieg und 1999 war es soweit, zur großen Freude aller Spieler und Fans wurde die Arena in der Höchsterstraße eröffnet. Es folgten viele sportliche Erfolge und als die Teilnahme an der Deutschen Liga mit einem zu hohen Aufwand und Kosten verbunden war, suchte der Präsident den Kontakt zum Schweizer Verband, der anfangs wenig Bereitschaft für eine Zusammenarbeit mit einem österreichischen Verein zeigte. Ein erfolgreicher Probelauf mit einer Juniorenmannschaft brachte schließlich die gewünschte Wende. Mit einer Vollmitgliedschaft wurde der RHC Dornbirn als erster österreichischer Verein in die Schweizer Liga aufgenommen. Nachdem der Rollhockeyplatz durch Witterungseinflüsse schnell an Qualität verlor, erarbeitete man gemeinsam mit der Sportabteilung eine kurzfristige Übergangslösung in der Stadthalle – eine Lösung, die bis dato aufrecht ist und die Spielstätte für den RHC bleiben sollte. Und die Stadthalle sollte auch Spielstätte für zahlreiche sportliche Höhepunkte werden – von der Rollhockey B-WM 2010, große internationale Jugendturniere, Aufstieg in die Schweizer NLA bis zum Sieg des Schweizer Cups 2017.

„Es waren aber nicht nur die sportlichen Highlights, die 30 Jahre Herbert prägten, sondern die unzähligen Veranstaltungen und Events, die neben dem Sport einfach Platz haben mussten und den RHC Dornbirn zu einer verschworenen Gemeinschaft werden ließ. Tausende Stunden Ehrenamt, fast die Hälfte seines Lebens, die er bestimmt nicht missen möchte“, brachte es Moderator Martin Böckle auf den Punkt. Im Anschluss folgte eine Round-Table-Runde mit ehemaligen Wegbegleitern wie Matthias Hehle, Wolfgang Dreher oder Mathias Kreil. Auch Michael Zangerl (Land Vorarlberg) sowie Stadtrat Julian Fässler und Jürgen Albrich von der Sportabteilung ließen sich Schrattners letzten Bühnenauftritt nicht entgehen. Am Ende bedankte sich die ganze Halle persönlich nochmals bei ihrem Herbert und dessen Gattin Lydia. Passend dazu ertönte aus den Boxen „Time to say goodbye“ -dabei blieb kein Auge trocken.

Mr. Rollhockey Herbert Schrattner legte damit seine Funktion als Obmann des RHC Dornbirn zurück, künftig übernimmt sein Nachfolger Michael Schwendinger das Ruder des erfolgreichen Sportvereines. (cth)

 

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