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Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit - Kritik und Trailer zum Film

Mr. May ist eigentlich ziemlich einsam. Trotzdem kümmert er sich als "Funeral Officer" der Londoner Stadtverwaltung um würdevolle Beerdigungen für einsame Menschen. Der akribische Mr. May (Eddie Marsan) macht seinen Job gewissenhaft und sorgfältig. Seinem Chef ist das nicht wirtschaftlich genug - Mr. May bekommt die Kündigung.

Jemanden wie Mr. May sollte es überall geben, dann wäre Einsamkeit nur noch halb so schlimm. Denn John May (Eddie Marsan) kümmert sich als Londoner “Funeral Officer” um würdevolle Beerdigungen für Menschen, die niemand vermisst. Mr. May ist eigentlich selbst einsam, merkt das aber nicht. In “Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit” erzählt Uberto Pasolini ab Freitag seine Geschichte im Kino.

Der akribische Mr. May macht seinen Job gewissenhaft und sorgfältig. Geduldig sucht der Eigenbrötler nach Angehörigen und den Geschichten der Verstorbenen, legt ein Fotoalbum an, organisiert Bestattungen, schreibt Trauerreden. Auf den Beerdigungen ist er meist allein. In den Augen seines Chefs arbeitet Mr. May nicht wirtschaftlich genug und bekommt die Kündigung. Seinen letzten Todesfall, den des in seiner verwahrlosten Wohnung gefundenen Billy Stoke, geht er mit voller Hingabe an. Dabei lernt er Kelly (Joanne Froggatt), die Tochter des Toten, kennen. Sein geordnetes Leben gerät fast ein bisschen durcheinander und es sieht so aus, als hätte er es endlich geschafft, nicht der einzige Gast einer Beerdigung zu sein – bis ein tragisches Unglück passiert.

Kritik zu “Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit”

Es ist eine traurig-schöne Geschichte über einen herzensguten Menschen. Auch die Komik bleibt nicht auf der Strecke, denn über einige Eigenschaften kann man einfach nur lachen. Etwa, wenn Mr. May Thunfisch aus der Dose kunstvoll auf einem Teller drapiert oder seine Arbeitsutensilien akribisch parallel zur Tischkante arrangiert. Aber vor allem erzählt Pasolini über Einsamkeit, unaufgeregt, langsam und bedächtig, ohne den Zuschauer zu deprimieren. Er kommt ohne laute Töne oder schnelle Schnitte aus. Der Film fasziniert, trotz oder gerade wegen langer Kameraeinstellungen, die den Hauptdarsteller fast immer aus ungewohnt großer Distanz zeigen, und vorsichtig eingesetzter Hintergrundmusik.

Auch Hauptdarsteller Marsan fesselt. Der Brite spielt Mr. May zurückhaltend, glaubwürdig und ohne übertriebene Emotionen. Gerade dadurch gewinnt die Figur und der ganze Film an Tiefgang und Gefühl. Auch deshalb bleibt “Mr. May und das Flüstern der Ewigkeit” dem Zuschauer in seiner Dramatik und Intensität noch lange in Erinnerung.

Trailer zum Film

(APA)

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