Nach der Vorentscheidung der Geschworenen im Fall Zacarias Moussaoui haben Angehörige der Opfer der Terroranschläge vom 11. September unterschiedliche Ansichten zu der dem Angeklagten drohenden Hinrichtung geäußert. Wenn er zum Tode verurteilt wird, dann wird er zum Märtyrer, was den radikalen Moslems in die Hände spielen würde, sagte Charles Wolf, der bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York seine Frau verlor, am Montag vor dem Gerichtsgebäude in Alexandria bei Washington. Die Witwe eines Terroropfers kritisierte die Entscheidung des Gerichts. Sie habe den Eindruck, Moussaoui werde zum Sündenbock gemacht, sagte Lorie Van Auken, die aus dem Bundesstaat New Jersey angereist war.
Andere Angehörige von Opfern des 11. September äußerten sich zufrieden über die Vorentscheidung. Das Gericht hat mühsame und gute Arbeit geleistet, sagte Rosemary Dillard, deren Mann Eddy bei den Attentaten starb, an deren Vorbereitung Moussaoui nach eigener Aussage beteiligt war. Auch für Gegner der Todesstrafe hätte der Prozess gar nicht besser ausgehen können, betonte sie. Abraham Scott, der seine Frau verlor, kämpfte nach der Entscheidung mit den Tränen. Moussaoui sei nicht allein verantwortlich, auch wenn er den Tod verdiene. Auch die Regierung trägt Schuld.
Die Geschworenen hatten in ihrer Vorentscheidung den 37-jährigen Franzosen als direkt mitverantwortlich für die Anschläge bezeichnet. Damit droht ihm weiterhin die Todesstrafe. Die zweite Prozessphase, in der die Jury endgültig über das Strafmaß für den geständigen Terrorhelfer entscheidet, soll in wenigen Tagen beginnen.