AA

Mossad-Agenten: Bewusster Verzicht auf Mengele-Ergreifung

©flickr.com
Israelische Geheimdienstagenten haben nach Angaben eines Beteiligten 1960 bewusst auf eine Festnahme des berüchtigten KZ-Arztes Josef Mengele verzichtet, um die Entführung Adolf Eichmanns aus Südamerika nicht zu gefährden.

Die Mossad-Agenten hätten damals auch Mengele aufgespürt, jedoch befürchtet, mit einer Festnahme die geplante Entführung des Holocaust-Cheforganisators Eichmann aufs Spiel zu setzen, sagte ein Mitglied des damaligen Mossad-Teams, der heutige Minister für Rentner-Angelegenheiten Rafi Eitan, am Dienstag in Jerusalem.

Der 81-jährige Chef der Rentnerpartei “Gil” war Einsatzleiter bei der Entführung des 1962 in Israel hingerichteten Nazi-Verbrechers Adolf Eichmann. Der Politiker äußerte sich in einem Interview mit der Tageszeitung “Jerusalem Post”. Eichmann wurde 1960 in Buenos Aires entführt, in Israel vor Gericht gestellt und hingerichtet. Mengele, einer der meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher, flüchtete 1949 nach Argentinien und wurde 1959 Staatsbürger von Paraguay. Der Chefarzt des Vernichtungslagers Auschwitz soll 1979 gestorben sein. Das Simon-Wiesenthal-Zentrum versucht im Rahmen seiner “Operation: Letzte Möglichkeit”, in vier Ländern Südamerikas alle noch lebenden NS-Verbrecher aufzuspüren.

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Mossad-Agenten: Bewusster Verzicht auf Mengele-Ergreifung
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen