Moskauer gedenken Opfer des Geiseldramas
Unter hohen Sicherheitsvorkehrungen versammelten sich die Menschen zu einem Gottesdienst vor dem Dubrowka-Theater, wo hunderte Geiseln am 26. Oktober 2002 nach drei Tagen von russischen Spezialkräften befreit worden waren.
Auf dem schneebedeckten Fußweg vor dem Gebäude wurden Schilder mit den Namen aller 130 bei der Tragödie ums Leben gekommenen Theaterbesucher und Ensemble-Mitglieder aufgestellt. Vor jedem Schild brannte eine Kerze. Viele Menschen hatten Blumen dabei. Jeder musste zunächst durch einen Metalldetektor gehen und seine Tasche öffnen.
Am 23. Oktober vergangenen Jahres hatten etwa 40 Tschetschenen die Aufführung des Musicals „Nord-Ost“ gestürmt und rund 800 Menschen in ihre Gewalt gebracht. Drei Tage später drangen russische Sicherheitskräfte nach dem Einsatz eines Nervengases in das Theater ein. Sie erschossen alle Geiselnehmer.
Von den 130 getöteten Geiseln starben viele an den Folgen der Gaseinwirkung, was die russische Regierung allerdings bestreitet. Einige Geiseln erstickten an ihrem Erbrochenen. Mehrere Angehörige versuchten, Klage gegen die Stadtverwaltung einzureichen. Da die meisten Anträge zurückgewiesen wurden, wollen die Hinterbliebenen jetzt vor den Europäischen Gerichtshof ziehen.