AA

Moskau will US-Vorschlag zu Raketenschild prüfen

Moskau will den Kompromissvorschlag Washingtons im Streit um den geplanten US-Raketenschild in Europa prüfen. "Wir haben diese Vorschläge bekommen, sie werden derzeit geprüft", hieß es aus dem russischen Außenministeriums am Freitag gegenüber der russischen Agentur RIA Novosti. Nach der Prüfung werde ein Termin für ein amerikanisch-russisches Treffen vereinbart.

Die US-Offerte baue auf früheren Angeboten auf, die Russland einen eingeschränkten Zugang zu den Anlagen in Aussicht gestellt hätten, hatte US-Chefunterhändler John Rood am Donnerstag in Washington erklärt. Washington habe der russischen Regierung auch seine Vorschläge für ein Nachfolgeabkommen des Vertrags zur Verringerung der Strategischen Nuklearwaffen (START) zukommen lassen, sagte Rood. Die US-Vorschläge legen demnach den Schwerpunkt auf die Verringerung von Atomsprengköpfen, während Russland auch über konventionelle Streitkräfte und die Raketenabwehr verhandeln will. Der zurzeit geltende START-II-Vertrag läuft Ende 2009 aus.

Der Vorschlag sei “Anfang der Woche” nach Moskau geschickt worden, noch vor der Ankündigung von Russlands Präsident Medwedew vom Mittwoch, als Antwort auf die US-Pläne Kurzstreckenraketen in der russischen Exklave Kaliningrad an der Ostseeküste stationieren zu wollen. Die USA ihrerseits planen die Errichtung einer Radaranlage in Tschechien und die Stationierung von Abfangraketen in Polen. Washington will mit dem Raketenschild nach eigenen Angaben gegen mögliche Angriffe aus dem Iran oder Nordkorea gewappnet sein.

Die französische EU-Ratspräsidentschaft hat Russlands Pläne zur Stationierung von Kurzstreckenraketen bei Kaliningrad scharf kritisiert. Der EU-Vorsitz äußere seine “große Sorge” angesichts der Erklärungen des russischen Präsidenten Medwedew, teilte das französische Außenministerium in Paris mit. Die EU wünsche ihrerseits “einen Dialog mit Russlands über Fragen der Sicherheit” in Europa.

  • VIENNA.AT
  • Politik
  • Moskau will US-Vorschlag zu Raketenschild prüfen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen