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Moskau: Skinheads töten afghanischen Arzt

Ein von russischen Skinheads in Moskau lebensgefährlich verletzter afghanischer Arzt ist seinen Verletzungen erlegen. Der 27-jährige Abdul Karim Vasi starb in einem Krankenhaus der Hauptstadt.

Eine Gruppe von 15 Rechtsradikalen hatte den mit einer Russin verheirateten Vater eines anderthalb Monate alten Babys am 23. März auf offener Straße überfallen und halb tot geprügelt. Ein Freund des Verstorbenen kritisierte im Rundfunk, dass die Medien kaum über die Gewalttat berichteten.

Die Zeitung „Iswestia” veröffentlichte am Mittwoch die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Universität St. Petersburg, wonach 37 Prozent der Russen im Alter zwischen 16 und 26 Jahren angaben, rechtsextreme Parteien oder Bewegungen zu unterstützen. Weitere sechs Prozent interessierten sich dafür, in eine derartige Gruppe einzutreten. Jeder Zehnte der 16- bis 19-Jährigen erklärte sich bereit, gegen Bezahlung an „nationalistischen Pogromen” teilzunehmen. Die landesweite Umfrage des sozialwissenschaftlichen Instituts entstand in den vergangenen Monaten.

Rassistische Übergriffe mit tödlichem Ausgang haben in Russland in den vergangenen Jahren zugenommen. Mitte März töteten russische Fußball-Hooligans in St. Petersburg einen 21-jährigen syrischen Studenten. Ende Februar wurde in Woronesch ein Student aus Guinea-Bissau erstochen, und einige Tage zuvor fiel ein neunjähriges tadschikisches Mädchen in St. Petersburg einem Messerattentat zum Opfer.

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