“Dies ist ein Feiertag, an dem die über alles siegende patriotische Kraft triumphiert, an dem wir alle besonders stark fühlen, was es bedeutet, dem Mutterland treu zu sein, und wie wichtig es ist, für unsere Interessen einzustehen”, so Putin. “Der 9. Mai war, ist und bleibt unser wichtigster Feiertag”, sagte Putin bei der live im Staatsfernsehen übertragenen Waffenschau. Der Präsident versprach den Veteranen ein ewiges Andenken. “Wir sind stolz auf Sie.” Von der Ehrentribüne aus beobachteten auch zahlreiche mit Orden geschmückte Kriegsteilnehmer die Parade. Putin betonte, der eiserne Wille des sowjetischen Volkes habe Europa vor der Sklaverei gerettet. Die Krise in der Ukraine erwähnte er zunächst nicht.
Soldaten, Panzer und Raketen
Rund 11.000 russische Soldaten nahmen an der militärischen Machtdemonstration auf dem Roten Platz teil. Zur Musik von Blaskapellen marschierten tausende Soldaten bei Sonne und blauem Himmel begleitet von Panzern, Raketen und anderen Militärfahrzeugen über den Platz vor dem Kreml, während Dutzende Flugzeuge und Helikopter über die russische Hauptstadt donnerten. 151 Einheiten schwerer Militärtechnik fuhren auf, darunter atomar bestückbare Interkontinentalraketen, darüber donnerten 69 Kampfflugzeuge und Hubschrauber. Abgenommen wurde die Parade von Putin sowie Ministerpräsident Dmitri Medwedew und Verteidigungsminister Sergej Schoigu.
Traditionelle Parade teils auch in Ukraine
Die russische Führung nutzt den 9. Mai regelmäßig für patriotische Reden. Ähnliche Paraden gab es auch in vielen anderen Städten des Riesenreichs. Dazu zählten auch Sewastopol und Kertsch auf der ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel Krim. Inmitten der Krise um die Ukraine und die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim ist dies besonders brisant. Die russische Führung macht neo-faschistische Kräfte in der Ukraine für die jüngste Destabilisierung der Lage verantwortlich.
Ukraine sagte die meisten Paraden ab
In der Ukraine wurden die traditionellen Paraden meist abgesagt. Die Feiern fanden überwiegend in einem deutlich kleineren Rahmen statt. Der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk äußerte am Freitag die Sorge, dass Russland den Jahrestag für eine Provokation nutzen könnte. Er habe daher eine Verstärkung der Sicherheitsvorkehrungen angeordnet. Kiew verbot größere Paraden oder Kundgebungen. Die Übergangsregierung rief die Bevölkerung im ganzen Land zu erhöhter Wachsamkeit auf.
In der Ukraine und Russland wird am 9. Mai an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnert, da am 9. Mai 1945 die am Tag zuvor unterzeichnete bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht im Hauptquartier der Roten Armee im Berliner Vorort Karlshorst wiederholt wurde. (APA)