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Mordprozess in St. Pölten gegen Exfrau und Sohn

Ein 42-Jähriger und seine Mutter (67) mussten sich am Mittwoch im Landesgericht St. Pölten für den gewaltsamen Tod des Vaters bzw. Exmannes verantworten. Das 71-jährige Opfer war am 21. Oktober 2009 im Einfamilienhaus der Familie in Eichgraben (Bezirk St. Pölten) - laut Staatsanwaltschaft von beiden gemeinsam - erdrosselt worden.

Die Angeklagten bekannten sich schuldig. Reue sei im gesamten Akt nicht zu erkennen, meinte Richterin Andrea Humer. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft sollte der 42-Jährige aufgrund eines psychiatrischen Gutachtens in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen werden. Beide Beschuldigten waren zum Tatzeitpunkt zurechnungsfähig.

Nach damaligen Angaben der ermittelnden Beamten war es seit der rund fünf Jahre zurückliegenden Scheidung des Paares immer wieder zu “amtsbekannten” Streitereien gekommen. Die Richterin verwies in der Verhandlung auf zahlreiche zivil- und auch strafrechtliche Verfahren, u.a. wegen Besitzstörung, Nötigung und Körperverletzung. Die ersten Klagen unmittelbar nach der Scheidung waren allerdings von den Beschuldigten und nicht vom späteren Opfer, das von seiner Ex-Frau vor Gericht als “Tyrann” beschrieben wurde, ausgegangen.

Auslöser für die Tat war laut Anklage eine für den nächsten Tag am Bezirksgericht Neulengbach angesetzte Verhandlung gegen den Sohn wegen Körperverletzung. Mutter und Sohn fuhren an jenem 21. Oktober von der Wiener Wohnung in das – nach wie vor beiden Ex-Eheleuten gehörende – Haus in Eichgraben, das der Mann bewohnte. Mit dem Vorhaben, den 71-Jährigen umzubringen, wie die Angeklagte auf drängende Fragen der Richterin zugab und auch aussprechen musste.

Der 71-Jährige wurde gewürgt und zu Boden gedrückt, ehe der 42-Jährige einen Ledergürtel um dessen Hals schlang. Schließlich zogen beide zu. Anrainer hörten die “animalischen” Angst- und Todesschreie des Mannes und riefen die Polizei.

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