AA

Mordprozess in Korneuburg fortgesetzt

Mit einer weiteren Befragung der Angeklagten ist am Mittwoch am Landesgericht Korneuburg der Mordprozess gegen eine 30-Jährige fortgesetzt worden. Die gebürtige Bulgarin wird beschuldigt, ihrem Ehemann in der Nacht zum 7. Februar 2007 in der gemeinsamen Wohnung in Laa an der Thaya 22 Messerstiche zugefügt zu haben. Die Frau verantwortet sich mit Notwehr.

Anschließend gaben Sachverständige Auskunft über Spurenbilder und Verletzungen. Den Gutachten sollten sich die Schlussvorträge von Staatsanwaltschaft und Verteidigung anschließen, ehe sich die Geschworenen zur Urteilsberatung zurückziehen.

Die Angeklagte hatte sich gestern, Dienstag, geständig gezeigt, aber nicht des Mordes schuldig bekannt. Sie habe ihren Mann nicht töten wollen, sondern in Notwehr gehandelt, nachdem er sie mit dem Messer bedroht hatte. An den detaillierten Ablauf des Geschehens kann sich die Frau nicht erinnern.

Die Frau hatte den Tag vor der Tat in Wien verbracht und dabei ihren Ex-Freund besucht. Nach ihrer Rückkehr nach Laa versorgte sie die beiden Kinder (vier und acht), ehe sie zu ihrem Mann in die gemeinsam betriebene Pizzeria ging. Dort soll es laut der Beschuldigten zu einem Streit gekommen sein. Später ging das Paar mit einem Gast noch ein anderes Lokal, von wo aus die Frau geraume Zeit vor ihrem Mann nach Hause aufbrach.

Die 30-Jährige stand nun im Zeitraum von genau einem Jahr zum dritten Mal vor Geschworenen. Die erste Verhandlung am 3. Juli 2007 war zur Ladung des nicht erschienenen bulgarischen Kindermädchens, das zum Tatzeitpunkt ebenso wie die beiden Kinder in der Wohnung geschlafen hatte, vertagt worden. Ihre den Tathergang nicht erhellende Aussage wurde in der nächsten Verhandlung im November verlesen. Die Geschworenen sprachen die Angeklagte damals des Mordes schuldig. Das Urteil – 20 Jahre Freiheitsstrafe – wurde vom Obersten Gerichtshof (OGH) mit der Begründung aufgehoben, dass die Eventualfrage nach Totschlag nicht gestellt worden war. Deshalb kam es unter einem anderen Richtervorsitz (nun Berta Perger) zur Neuauflage, wobei es auch einen Verteidigerwechsel gegeben hat: Die Angeklagte wird nun von Elmar Kresbach vertreten.

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Mordprozess in Korneuburg fortgesetzt
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen