Mordprozess durch Ex-Freundin neu aufgerollt

Soll Pensionist in Wien-Döbling erschlagen haben
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Am Montag muss sich ein 52-jähriger Wiener wegen Raubmordes im Straflandesgericht verantworten, weil er im Februar 2006 in Döbling einen 81-Jährigen erschlagen haben soll. Der Fall ist deshalb bemerkenswert, weil der Verdächtige in der Sache bereits einmal vor einem Schwurgericht gesessen hatte: Im Oktober 2007 wurde er mit 5:3 Stimmen vom Vorwurf des schweren Raubes mit Todesfolge freigesprochen.
“Ich fahr doch nicht in Wien herum und schlag auf jemanden ein! Ich bin zu so einer Tat doch gar nicht fähig”, tönte damals der Nostandshilfebezieher. Die Geschworenen glaubten ihm mehrheitlich. Der Freispruch von der Bluttat erlangte Rechtskraft.
Im Vorjahr ging allerdings seine Ex-Freundin zur Polizei und erleichterte ihr Gewissen. Sie schilderte den Beamten, sie habe gesehen, wie der mittlerweile 52-Jährige seinerzeit in der Freihofgasse auf den Pensionisten einschlug und ihm seine Wertgegenstände wegnahm. Sollte der Angeklagte diesmal im vollem Umfang der Anklage schuldig erkannt werden, drohen ihm zehn bis 20 Jahre oder lebenslange Haft.