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Mordfall Hariri - Appell von Sohn

Der Chef der libanesischen Regierungskoalition, Sohn des im Februar ermordeten Ex-Ministerpräsidenten Hariri, hat den Untersuchungsbericht über Hintergründe der Verschwörung gegen seinen Vater begrüßt.

Er rief die internationale Gemeinschaft auf, die volle Wahrheit ans Tageslicht zu bringen. Die Verantwortlichen müssten einer gerechten Strafe zugeführt werden. „Wir streben nicht nach Rache, wir wollen Gerechtigkeit!“, erklärte Hariri am Samstag in einer Fernseherklärung aus der saudiarabischen Stadt Jeddah (Dschidda).

Er und seine Familie akzeptierten alle Schlussfolgerungen der von dem deutschen Oberstaatsanwalt Detlev Mehlis geleiteten Untersuchungskommission, sagte Saad Hariri, ohne auf die in dem Mehlis-Bericht erwähnte syrische Verwicklung in den Mordanschlag einzugehen. Er forderte neuerlich ein internationales Gerichtsverfahren gegen die Attentäter. Der Libanon, dessen Zugehörigkeit zur arabischen Welt niemand anzweifeln dürfe, sei trotz aller Spannungen an „brüderlichen Beziehungen“ zu Syrien interessiert. Bereits am Donnerstag hatte Saad Hariri in Kairo erklärt, dass „einige Länder“ versuchten, aus dem Tod seines Vaters Vorteile zu ziehen. Das werde der Libanon aber nicht zulassen.

Der Mord an Hariri hatte wochenlange Massenproteste im Libanon ausgelöst und eine politische Dynamik in Gang gesetzt, die zum Abzug der syrischen Truppen aus dem Land nach 29 Jahren und zu freien Wahlen führte, die eine multikonfessionelle Koalition unter der Führung von Hariris Sohn haushoch gewann.

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