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Mordalarm in Salzburg: 35-Jährige tot aufgefunden

Nachdem eine 35-Jährige in einer Salzburger Wohnung tot aufgefunden wurde, wird wegen Mordverdachts ermittelt.
Nachdem eine 35-Jährige in einer Salzburger Wohnung tot aufgefunden wurde, wird wegen Mordverdachts ermittelt. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Sujet)
Im Salzburger Flachgau ist am Montag eine 35-jährige Frau in ihrer Wohnung tot aufgefunden worden.

Die Polizei geht davon aus, dass sie von ihrem Ehemann mit einem stumpfen Gegenstand getötet wurde. Der 41-Jährige hat sich danach das Leben genommen. Die beiden österreichischen Staatsbürger hinterlassen zwei minderjährige Kinder, die sich zum Tatzeitpunkt bereits bei Angehörigen der Familie befanden. Das Tatmotiv war zunächst noch völlig unklar.

"Es deutet vieles auf eine Beziehungstat hin", erklärte ein Sprecher der Landespolizeidirektion Salzburg am Dienstagnachmittag gegenüber der APA. Der Ehemann hat an einem öffentlichen Ort in der Stadt Salzburg Suizid verübt.

Mordalarm in Salzburg: 35-Jährige lag tot in Wohnung

Der Ehemann hat laut Polizei an einem öffentlichen Ort in der Stadt Salzburg Suizid verübt. Den Ermittlungen zufolge ergaben sich keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, wie die Landespolizeidirektion am Dienstag informierte. Die Polizisten wollten anschließend die Witwe vom Tod ihres Mannes verständigen, konnten sie aber nicht auffinden.

Frau im Salzburger Flachgau im Schlafzimmer tot aufgefunden

Deshalb wurde die Wohnung des Ehepaares in Lamprechtshausen im Flachgau geöffnet. Dort wurde die Frau im Schlafzimmer tot aufgefunden. Sie dürfte mit einem stumpfen Gegenstand getötet worden sein. Um welchen Gegenstand es sich handelt, war zunächst unklar. Eine Tatwaffe wurde bisher nicht gefunden.

Ermittlungen wegen Verdacht des Mordes

Das Landeskriminalamt Salzburg ermittelt wegen des Verdachtes des Mordes an der 35-Jährigen. Die Staatsanwaltschaft Salzburg ordnete die Obduktion der beiden Toten an.

Das Ehepaar sei "polizeilich unbekannt" gewesen, wie ein Sprecher der Landespolizeidirektion auf APA-Anfrage erklärte. "Der Polizei waren keine Auffälligkeiten bekannt. Die Ermittlungen zu Motiv und Hintergrund der Tat laufen auf Hochtouren." Ein Abschiedsbrief wurde bisher nicht gefunden. Der Ehemann ist ein gebürtiger Flachgauer, die Frau stammt aus der Stadt Salzburg.

16. mutmaßlicher Femizid in diesem Jahr

"Wir sind tief betroffen über den 16. mutmaßlichen Femizid in diesem Jahr. Österreich ist weiterhin ein Land der Frauenmorde", erklärte Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings, in einer Aussendung. 16 Femizide und 32 Mordversuche habe es 2023 in Österreich laut der Statistik des Vereins Autonome österreichische Frauenhäuser (AÖF) bis jetzt gegeben. Täter sei meist der (Ex-)Partner.

Männergewalt an Frauen habe System, aber dieses werde geduldet, "ja sogar totgeschwiegen", kritisierte Maria Rösslhumer, Geschäftsführerin des Vereins AÖF und stv. Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings. Österreich wolle offensichtlich Frauen nicht schützen. Rösslhumer bezeichnete die Maßnahmen der Regierung als zahnlos. "Wir nehmen die Wucht der Männergewalt an Frauen nicht mehr hin und fordern einen radikalen Wandel mit einem ganzheitlichen Gleichstellungs- und Gewaltpräventionsansatz, der nicht unter 250 Millionen Euro jährlich zu bewältigen ist." Die Forderungen des AÖF nach einem eigenen Krisenstab und umfassenden Investitionen in den Gewaltschutz würden seit Langem auf dem Tisch liegen.

Salzburgs SPÖ-Frauensprecherin Karin Dollinger meldete sich ebenfalls kritisch zu Wort. "Solche unfassbaren Tragödien können vermieden werden, wenn der Gewaltschutz endlich strukturell verbessert und mehr Geld zur Verfügung gestellt würde."

Hilfe bei Gewalt gegen Frauen

In Österreich finden Frauen, die Gewalt erleben, u.a. Hilfe und Informationen bei der Frauen-Helpline unter: 0800-222-555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (AÖF) unter www.aoef.at; der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie/Gewaltschutzzentrum Wien: www.interventionsstelle-wien.at und beim 24-Stunden Frauennotruf der Stadt Wien: 01-71719 sowie beim Frauenhaus-Notruf unter 057722 und den Österreichischen Gewaltschutzzentren: 0800/700-217; Polizei-Notruf: 133 Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.)

(APA/Red)

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