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Mord an Diamantenhändler - Tatzeit weiter eingeengt

Opfer war finanziell vermutlich „nicht der große Zampano“. Fünf Tage nach dem Mord an dem 46-jährigen Diamantenhändler Werner Haas macht die Wiener Polizei langsame, aber stetige Fortschritte.

Wien (APA) – So konnte die Tatzeit weiter eingeengt werden, sagte Oberstleutnant Thomas Stecher von der Kriminaldirektion 1 (KD 1) am Dienstag der APA. Fest steht mittlerweile, dass der gebürtige Steirer in seiner Wohnung in der Lammgasse in der Josefstadt am vergangenen Donnerstag nach 8.30 Uhr und vor 12.00 Uhr erschossen worden ist.

Das ergibt sich aus den jüngsten Erkenntnissen der Ermittler (Gruppe Unger): Sie haben herausgefunden, dass Haas um 7.00 Uhr mit seiner slowenischen Freundin telefoniert hatte. Diese befand sich zu diesem Zeitpunkt in ihrem Heimatland. Etwa zur selben Zeit stieg Haas auf seinem Computer ins Internet ein. Der letzte Zugriff erfolgte um 8.30 Uhr.

Das Hauptaugenmerk liegt derzeit auf der Auswertung der Rufdaten:
Rund 1.500 gespeicherte Kontakte haben die Kriminalisten auf dem Telefon des Opfers gefunden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist fürdie Kriminalisten die Öffnung der Konten von Haas. Der entsprechende Gerichtsbeschluss wurde für Dienstagnachmittag erwartet, sagte Stecher.

Der erste Eindruck vom erfolgreichen Diamantengroßhändler mit den Repräsentanzen in London und Japan, der Edelsteine auch als Anlageobjekte verkauft hatte, dürfte sich aber nicht bestätigt haben:
Haas soll finanziell „nicht der große Zampano“ gewesen sein.Von Außenständen wussten die Ermittler zunächst aber nichts.

Über allfällige Mordmotive konnte Stecher nach wie vor nichts sagen: „Es ist offen.“ Ein Raub sei ebenso im Bereich des Möglichen wie ein Racheakt. Um in diesem Bereich weiterzukommen, kooperieren die Kriminalisten intensiv mit der Geschäftspartnerin des Ermordeten. Auf sich warten lassen die Auswertungen der ballistischen Untersuchungen und der DNA-Spuren. Frühestens in drei bis vier Wochen sei mit letzterem zu rechnen so Stecher. Die Polizei bittet um Hinweise an die Kriminaldirektion 1 unter der Telefonnummer (01) 31310/33140 DW (Gruppe Unger) oder 33800 (Journaldienst).

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