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Montenegro: Unabhhängigkeitstendenzen nehmen zu

In Montenegro, der kleineren Teilrepublik des serbisch-montenegrinischen Staatenbundes, nehmen die Unabhängigkeitstendenzen erneut zu. Im September unterstützen 41,5 Prozent der befragten Bürger die Unabhängigkeit der Republik.

Für die Wahrung des Staatenbundes setzen sich laut der nichtstaatlichen Forschungsagentur Cedem 32,1 Prozent der Bürger ein. Weitere 26 Prozent sind noch unentschlossen. Dies zeigte eine in Podgorica veröffentlichte Meinungsumfrage.

Cedem-Leiter Srdjan Darmanovic führte die Ergebnisse der Umfrage auf die sich verringernde Zahl jener Bürger zurück, die sich der Auflösung des Staatenbundes absolut widersetzt. Dies dürfte seiner Ansicht nach auch ein Ergebnis der Konflikte unter den führenden Oppositionsparteien sein, die mehrheitlich Anhänger des gemeinsamen Staates mit Serbien sind. Die Umfrage zeigte gemäß Darmanovic auch, dass die Standpunkte der internationalen Gemeinschaft zum Staatenbund keine größere Auswirkung auf die Ausrichtung der Bürger Montenegros haben.

Im Rahmenabkommen zur Umbildung der ehemaligen Bundesrepublik Jugoslawien vom März 2002 („Belgrader Abkommen“) ist das Recht der Bürger Montenegros verankert, sich bei einem Referendum in drei Jahren über die Unabhängigkeit der Republik zu äußern. Während in Belgrad die Ansicht vertreten wird, dass das Referendum frühestens drei Jahre nach der offiziellen Verkündung des neuen Staatenbundes im Februar 2003 abzuhalten sei, ist man in Podgorica der Meinung, dass dies bereits ab März kommenden Jahres geschehen soll.

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