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Montafoner Museen wandern Flüchtenden der NS-Zeit nach

Montafoner Museen gehen den Fluchtwegen von damals nach.
Montafoner Museen gehen den Fluchtwegen von damals nach. ©Montafoner Museen
Schruns - Das Thema Migration steht heuer im Mittelpunkt des Vermittlungsprogramms "Septimo" der Montafoner Museen. Unter dem Motto "Kommen | Gehen | Bleiben" finden von 1. September bis 5. Oktober Vorträge, Exkursionen, Musikabende und geführte Wanderungen statt.

In dem vielfältigen Programm, das am 1. September mit der Eröffnung der Ausstellung “Amerikaauswanderer” im Heimatmuseum Schruns beginnt, findet sich beispielsweise das interaktive Stück “Auf der Flucht” des freien Theaters “teatro caprile”, das sich mit den über die Berge in die Schweiz flüchtenden Menschen in der NS-Zeit auseinandersetzt.

Angelegt ist das am 15. September stattfindende Stück als Tageswanderung mit gespielten oder getanzten Stationen, die von der Ortschaft Gargellen auf das Sarotla-Joch an der Grenze zur Schweiz führt. Auf Basis von Zeitzeugenberichten, historischen Unterlagen und literarischen Texten, etwa von Franz Werfel oder Jura Soyfer, geht das von Katharina Grabher konzipierte Event den Fluchtwegen von damals nach. Laut Ankündigung werden dabei die Entwurzelung dieser Menschen, ihre Strapazen in der hochalpinen Region und ihre häufig tödliche Abhängigkeit von lokalen Helfern in kleinräumigen Dorfstrukturen oder der Menschlichkeit der Grenzwächter deutlich.

Publikum braucht Kondition

Gespielt wird in einem Hotel, in Alphütten oder im freien Gelände. Das Publikum, das über entsprechende Kondition und Ausrüstung verfügen sollte, muss dabei wie die Figuren durchs Gebirge. Es spielen Roland Etlinger, Maria King sowie die “teatro caprile”-Gründer Katharina Grabher, Andreas Kosek und Mark Nemet. Fachmännisch begleitet wird die Wanderung von Friedrich Juen und Michael Kasper von den Montafoner Museen.

Migration als Teil der Geschichte

Weitere Schwerpunkte im Rahmen von “Septimo” sind die Auswanderung der Montafoner nach Amerika im 19. Jahrhundert, die spätmittelalterliche Niederlassung der Walser und jüngere Phänomene der Migration im Montafon. Man wolle aufzeigen, dass Migration nicht nur ein Phänomen der Gegenwart, sondern Teil der Menschheitsgeschichte ist. So soll das Bewusstsein dafür geschärft werden, dass im Tal schon immer Menschen unterschiedlicher Herkunft Leben, Arbeit und Gesellschaft mitgestaltet hätten, so Michael Kasper, Leiter der Montafoner Museen.

“Septimo 2013” – Vermittlungsprogramm der Montafoner Museen von 1. September bis 5. Oktober 2013, Programm im Internet unter stand-montafon.at/montafoner-museen/septimo

(APA)

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