Starke Winterstürme sind normal im Nordatlantik, und auch der Begriff “Islandtief” dürfte den meisten schon einmal unter gekommen sein. Aber ein Islandtief von diesen Ausmaßen haben die Metereologen noch nicht gesehen: Ein gigantisches Sturmsystem zieht von Grönland über Island, neben Island muss sich auch Großbritannien auf heftige Sturmböen einstellen.
Die Experten gehen davon aus, dass der Luftdruck im Zentrum des Sturms auf 920 Millibar absinken wird – ein in diesen Breiten bislang nie erreichter Extremwert, der Durchschnitt liegt bei 1000 Millibar. Entsprechend kräftig saugt der Sturm Luft an, man rechnet mit Windgeschwindigkeiten von 160 km/h und Wellen von über 15 Metern Höhe auf offener See.
Am Nordpol ist es so warm wie in Vorarlberg
Doch das gigantische Sturmsystem hat noch eine andere Auswirkung: Das Tiefdrucksystem schaufelt milde Luft aus dem Süden über Tausende Kilometer nach Norden bis zum Pol – und das zeigt sich dort auf dem Thermometer. Die Temperaturen am Nordpol liegen derzeit bei zwei bis vier Grad über Null – Temperaturen, wie sie aktuell auch im Vorarlberger Rheintal herrschen. Üblich sind um diese Jahreszeit (mitten im arktischen Winter, wenn keine Sonne scheint) am nördlichsten Punkt der Erde Temperaturen von minus 40 Grad. (red)