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Molterer kam bei ORF-Elefantenrunde am häufigsten zu Wort

Bei der "Elefantenrunde" im ORF ist der ÖVP-Spitzenkandidat Wilhelm Molterer am häufigsten zu Wort gekommen. Der größte Schweiger war laut einer Analyse von MediaWatch SPÖ-Chef Werner Faymann.

Auf Platz zwei landete BZÖ-Chef Jörg Haider, hinter ihm der Grüne Spitzenkandidat Alexander Van der Bellen und Heinz-Christian Strache (F). Insgesamt war die Redezeit allerdings sehr ausgeglichen. Zwischen dem Redseligsten und dem Schweigsamsten der Runde lagen lediglich 3,2 Minuten.

Bei den Themen dominierte die vergleichsweise zahme Diskussion vor allem Steuern, die EU und die Regierungsbilanz der scheidenden Koalition der beiden Großparteien SPÖ und ÖVP. Relativ abgeschlagen waren hingegen Aussagen zu den im Wahlkampf häufig angesprochenen Themen wie Pensionen, Studiengebühren und Pflege. Sie wurden lediglich in drei Prozent der Äußerungen thematisiert, während die Top-drei-Themen in zwölf Prozent der Aussagen vorkamen.

Außerdem untersucht wurde, welcher Kandidat bevorzugt, welche Themen aufs Tapet brachte. Faymann versuchte laut der Analyse am häufigsten mit Arbeitsmarkt, Gesundheit und Pensionen bei den Zuschauern zu punkten. Sein ÖVP-Kontrahent Molterer schoss sich dagegen eher auf Wirtschaft und Finanzmarkt, Steuern oder die EU ein. Die Spitzenkandidaten der Oppositionsparteien thematisierten naturgemäß am häufigsten die Regierungsbilanz von SPÖ und ÖVP. Besonders Strache tat sich dabei hervor, der in 35 Prozent seiner Diskussionsbeiträge die Große Koalition ansprach.

Als Antwortverweigerer entpuppte sich FPÖ-Chef Strache, der mehr als ein Drittel der an ihn gerichteten Fragen nicht beantwortete. Eher ausweichend reagierte auch Molterer. Er wich 43 Prozent der Fragen aus und beantwortet 57 Prozent. Der “Musterschüler” der “Elefantenrunde” war Faymann der den Löwenanteil – 85 Prozent – auch tatsächlich beantwortete.

Der Angriffslustige der Diskutanten war Strache, der bei 74 Prozent seiner Aussagen in die Offensive ging. Knapp dahinter mit 67 Prozent folgte Haider. Am häufigsten in der Defensive waren dagegen die Spitzenkandidaten der beiden Regierungsparteien.

Die berühmten “Taferln” kamen diesmal nicht zum Einsatz. Auch “Taferl”-Pionier Haider verzichtete darauf und stützte sich lieber auf Statistiken und Daten. Ein bei allen Kandidaten beliebtes Mittel, um die eigenen Aussagen zu untermauern.

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