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Moderne Kriegsführung auf der 360

Battlefield 2: Kaum eine andere taktik- und teambasierte Shooter Reihe hat neben dem E-Sport Counterstrike das Genre so beliebt und berühmt gemacht wie Battlefield.

Manch einer unter uns denkt an die legendären Momente zurück, wo auf Lan-Parties Desert Combat gespielt wurde, mit dem zweiten Teil haben sich die Entwickler in der Community dank zahlreicher Bugs nicht nur beliebt gemacht. Nun portet der Publisher EA das Spiel auf die hardwarestarke Xbox 360. Wie gut ist BF Modern Combat 2 geworden – wie viel Battlefield steckt im Konsolen-Ballergame? Eines vorweg: PC Battlefield Veteranen erleben zwar einen arcadigen Shooter, aber vom Spielmodus her hat die 360er Version doch nicht besonders viel mit Desert Combat Zeiten zu tun. Im Gegensatz zur teambasierten adrenalinträchtigen Flaggenhatz hat EA hier nämlich zudem eine richtig feine Solospielerkampagne eingebaut. Im virtuellen Krisenherd Kasachstan steuert man an der Seite von recht findigen wenn auch sehr draufgängerischen KI-Kameraden sein Alter Ego durch mit schönen Rendersequenzen durchmixte 20 Missionen zur Befriedung der Region. Battlefield-typisch darf man dabei auf Vehikel zu Lande, Wasser und in der Luft zurückgreifen, wobei sich die Helis serientypisch gewöhnungsbedürftig steuern.

Neu an der bereits im Herbst vergangen Jahres erschienen Konsolenvariante „Modern Combat“ ist der sogenannte Hot Swap Modus. Während der knackigen Gefechte hat man jederzeit die Möglichkeit, in Einheiten, die in Sichtweite sind, nach kurzem Anvisieren „hineinzuschlüpfen“, um wichtige Funktionen wie z.B. Sniper oder Anti-Fahrzeug Soldaten selbst zu steuern. Der dabei hotgeswappte Soldat tauscht gewissermaßen die Funktion und Position mit dem zuletzt gesteuerten Teamkameraden. Auf diese Art hat man auch viele Leben, fällt die gesteuerte Einheit, verpflanzt einen das Game in den nächstbesten noch verfügbaren Soldaten. Ist keiner mehr da, heisst es Game Over. Dieses Feature ist neu im Genre, macht aber nach kurzer Eingewöhnung sehr viel Spaß und gibt dem Game Tempo. Grobmotoriker aufgepasst: Modern Combat ist schnell, sehr schnell. So musste ich trotz großer Erfolge als Helipilot in Desert Combat auf dem PC schnell vor den flinken fixen Gegnern kapitulieren, die anscheinend nur mich als Ziel auserkoren hatten. Modern Combat gleicht in vielen Belangen einer Mischung aus Racegame und RPG: So vergibt das Game Boni auf Erfolge, die das Alter Ego stärker machen. Außerdem werden diverse Minispiele freigeschaltet, die dann aus dem Hauptmenü anwählbar sind, und die mit einem Shooter nicht viel am Hut haben, wie z.B. Humvee-Rennen oder Hotswap Competitions. Doch das Solospiel sieht EA ohnehin nur als Trainingsmission für die Online-Matches.

Via Xbox Live spielt BF Modern Combat 2 die Trümpfe der PC Version aus – hier findet auch der beliebte Conquest und CTF Modus Eingang, wo alle gegnerischen Flaggenpunkte erobert werden müssen. Leider begreifen nicht alle der maximal 24 Player für ein Schlachtfeld, die den PC-Urvater nicht kennen, den Sinn dieses Modus und prahlen zwar mit zahlreichen Kills, wundern sich aber, warum ihr Team dennoch verliert. Grafisch sieht Modern Combat cool aus, wenn es auch meiner Meinung nach die Next Gen Möglichkeiten der 360er nicht ganz ausschöpft. Soundmäßig kann es sich sehen lassen: Bruckheimer-stylige Hymnen wechseln mit tosenden Soundeffekten und einer real wirkenden Umgebung dank Funkverkehr und Rufe der KI Kollegen im Solomodus. Vom Schwierigkeitsgrad her habe ich Modern Combat auch auf der niedrigsten Stufe als anspruchsvoll empfunden, aber ich bin die Steuerung von Shootern mit der Tastatur/Maus Kombi gewohnt, Konsolenveteranen werden es leichter haben.

Summa Summarum bekommen bekommen 360er Eigner mit der Next Gen Variante von Modern Combat einen fetzigen Arcadeshooter spendiert, mit dem sich das wahre Spielerlebnis erst online eröffnet. Leider haben die Entwickler dem Game keinen LAN-Modus spendiert, ich könnte mir gut Modern-Combat LAN Parties mit Konsole und TFT vorstellen. Ein Hinweis an dieser Stelle: Die Altersfreigabe ist ab 16, man sollte sich aber im Klaren darüber sein, dass es sich hierbei um einen Kriegs-Egoshooter mit ernstem Spielinhalt für junge Erwachsene handelt, das Programm gehört nicht in Kinderhände. Auf gar keinen Fall!

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