Mocro-Mafia expandiert und eskaliert: Brutales Drogenkartell treibt Gewaltspirale weiter hoch

Die sogenannte "Mocro-Mafia", ein Netzwerk aus hauptsächlich marokkanisch-holländischen Drogenhändlern, macht mit einer neuen Welle der Gewalt in Deutschland Schlagzeilen. Nachdem jüngst in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens, darunter Köln, Bochum und Duisburg, eine Serie von brutalen Angriffen, Entführungen und Bombenexplosionen stattfand, sind die Behörden alarmiert.
- Bei der "Mocro-Mafia" handelt es sich jedoch um eine multinationale Vereinigung von Kriminellen, , die sich vornehmlich aus Marokkanern („Mocro“ ist das niederländische Slangwort für Marokko), Personen von den Niederländische Antillen sowie aus gebürtigen Niederländern selbst rekrutieren und vor allem in den Niederlanden sowie Belgien aktiv sind. Zudem pflegen sie enge Beziehungen zu spanischen Verbrechergruppen.
Diese Eskalation der Gewalt begann, nachdem Drogen im Wert von etwa 1,5 Millionen Euro aus einer Lagerhalle in Hürth-Kalscheuren verschwanden. Das berichtet "Bild.de". In der Folge kam es zu zahlreichen Sprengsätzen und Geiselnahmen. Die betroffenen Dealer und deren Angehörige versuchten, sich in Sicherheit zu bringen, während die Täter rücksichtslos zuschlugen.
Polizei-Chef: "Neue Qualität der Gewalt"
Polizeipräsident Johannes Hermanns beschrieb die Situation gegenüber Bild.de als eine der gefährlichsten Lagen, die die Polizei in Nordrhein-Westfalen jemals zu bewältigen hatte: „Es ist eine neue Qualität der Gewalt. Die Täter haben scharfe Waffen bis hin zu durchgeladenen Maschinenpistolen, es waren Menschen akut mit dem Tod bedroht.“
Wer ist die "Mocro-Mafia"?
Der Begriff "Mocro-Mafia" wurde von den niederländischen Medien geprägt und bezieht sich auf verschiedene kriminelle Banden, die seit Jahrzehnten vor allem in den Niederlanden und Belgien aktiv sind. Das Netzwerk besteht nicht nur aus Menschen marokkanischer Herkunft, sondern umfasst auch gebürtige Niederländer und andere Nationalitäten.
"Mocro-Mafia" hat den Handel mit Kokain und Cannabis im Griff
Die Bande wurden in den 1990er-Jahren bekannt, als sie den niederländischen Cannabis-Handel dominierten. Heute sind sie vor allem im internationalen Drogenhandel, insbesondere im Kokainschmuggel, sowie in Aktivitäten wie Geldwäsche, Raub, Entführungen und Auftragsmorden involviert.
Jüngste Gewaltwelle in Nordrhein-Westfalen
Die aktuelle Gewaltwelle zeichnet sich durch ihre Brutalität und Skrupellosigkeit aus. In Köln wurden beispielsweise nach einem Bombenanschlag Geiseln nackt in einem Haus gefangen gehalten und gefoltert. Polizei-Einsatzleiter Michael Esser erklärte, dass die Situation äußerst brisant gewesen sei: „Wir wussten, die Täter sind schwer bewaffnet, sind im Keller mit den beiden Opfern. Wir wussten auch, dass die Geiseln akut mit dem Tod bedroht wurden, wenn die Drogen oder der Gegenwert als Bargeld nicht übergeben werden“, wird der Esser von der "Bild" zitiert.
Das Leben der Geiseln hatte oberste Priorität
„Aufgrund der schweren Bewaffnung und der unübersichtlichen Situation im Haus konnten wir das Risiko nicht eingehen, das Leben der Geiseln stand an erster Stelle“, erklärte Esser. Die Täter konnten letztlich entkommen, selbst nachdem Spezialeinheiten der holländischen Polizei nahe Amsterdam in die Verfolgung eingegriffen hatten.
Sprengstoffanschläge
Diese anhaltende Bedrohung durch die "Mocro-Mafia", die auch regelmäßig mit Sprengstoffanschlägen in den Niederlanden in Verbindung gebracht wird, stellt eine enorme Herausforderung für die Sicherheitskräfte dar. Essers Worte zeichnen ein düsteres Bild: „Es kann jederzeit unschuldige Opfer treffen. Das wollen wir auf jeden Fall in Deutschland verhindern.“
Die Gewalt eskalierte weiter, als in Solingen ein Sprengsatz zu früh explodierte und den Attentäter tötete sowie Unbeteiligte, darunter ein Kind, verletzte. Explosionen vor Hauseingängen sind ein oft angewandtes Drohmittel niederländischer Drogenhändler, die häufig unter dem Begriff "Mocro-Mafia" zusammengefasst werden. Michael Mertens, NRW-Chef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), hatte der dpa in diesem Zusammenhang gesagt: "Die niederländische Drogenmafia ist längst hier, und NRW als Verkehrsdrehscheibe ist da ein Dreh- und Angelpunkt. Was man sich klarmachen muss: Das sind wirklich Täter von äußerster Brutalität."
Journalist in den Niederlanden ermordet
Peter R. de Vries, ein prominenter niederländischer Journalist, wurde im Juli 2021 in Amsterdam auf offener Straße erschossen. Dieser tragische Vorfall schockierte die Öffentlichkeit und machte die Brutalität und Rücksichtslosigkeit der "Mocro-Mafia" deutlich, mit der sie gegen ihre Gegner vorgeht. De Vries war als Vertrauensperson eines Kronzeugen tätig, der gegen den mutmaßlichen Kopf der Bande, Ridouan Taghi, und dessen Komplizen ausgesagt hatte. Dieser Mord stand offenbar in direktem Zusammenhang mit seiner Rolle im Prozess. Vor seinem Tod wurden bereits der Bruder und der Verteidiger des Kronzeugen ermordet, was die immense Gefahr unterstreicht, die mit der Aufdeckung und Verfolgung der kriminellen Aktivitäten der "Mocro-Mafia" verbunden ist.
Internationale Zusammenarbeit und Sorgen
Die Polizei in NRW arbeitet eng mit der niederländischen Exekutive zusammen, um dieser Gefahr Herr zu werden. Das NRW-Innenministerium betont, dass ein stetiger Informationsaustausch zwischen den Ländern gewährleistet ist. Doch die Furcht vor weiteren Angriffen bleibt, vor allem da die "Mocro-Mafia" offenbar mit ihren brutalen Methoden für Angst und Schrecken sorgt. Im Drogen-Milieu herrsche jedenfalls Panik. (VOL.AT)