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Müll aus Italien landet auch bei uns

Illegaler Müll aus Italien landet auch in Österreich. Dies geht aus einem am Dienstag vorgestellten Bericht des italienischen Umweltschutzverbands Legambiente hervor.

Österreich zählt mit Kroatien, Norwegen, Indien und einigen nordafrikanischen Staaten zu jenen Staaten, in die illegaler Müll aus Italien exportiert wird.

In Italien verschwinden jährlich 26 Millionen Tonnen Abfälle, die 25 Prozent des gesamten im Land produzierten Mülls entsprechen. Neben dem Drogenhandel und der Prostitution ist der Handel mit zu entsorgenden gefährlichen Stoffen und giftigen Substanzen zu einem der rentabelsten Geschäfte der Mafia geworden.

Laut einer Studie von Legambiente erwirtschaftet die Mafia jährlich 1,5 Mrd. Euro mit der Verfrachtung von Giftmüll in die Dritte Welt oder der Entsorgung von Material auf illegalen Deponien. Gefährliche Substanzen und Reste chemischer Verarbeitung würden auch als harmloser Abfall verpackt und auf öffentlichen Deponien oder in Verbrennungsöfen entsorgt, warnt Legambiente.

„Jedes Jahr verschwinden elf Millionen Tonnen Giftmüll, die von italienischen Unternehmen produziert werden. 300.000 Tonnen davon sind extrem giftig. Der Handel mit Giftmüll ist zu einer Plage geworden“, erklärte der Legambiente-Sprecher, Roberto Della Seta. Italien produziert zehn Prozent der Giftabfälle in Europa, das macht 5,3 Millionen Tonnen aus.

Die Zahl der illegalen Deponien sei in den vergangenen Jahren auf über 4.000 gestiegen, 705 davon enthalten äußerst schädliche Substanzen, heißt es bei Legambiente. Ein Drittel der Entsorgungsanlagen in Italien sei illegal. Laut Legambiente gründen mafiaartige Organisationen Phantomgesellschaften, welche die Ausschreibungen für die Entsorgung der Giftstoffe von Großindustrien gewinnen. Wegen der Anbote, die bis zu 90 Prozent günstiger als die der Rivalen sind, die mit legalen Mitteln die schädlichen Substanzen entsorgen, können sie Geschäfte in Millionenhöhe machen.

Positiv ist laut Legambiente die zunehmende Zahl von Ermittlungen zum Müllhandel. 70 Untersuchungen wurden im vergangenen Jahr eingeleitet. Allein im vergangenen Jahr wurden 126 Italiener wegen illegalen Abfallhandels verhaftet, 417 wurden angezeigt.

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