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Mittendrin statt nur dabei: "EA Sports UFC 4" im Test

Fast schon verstörend realistisch: Die vierte Auflage der MMA-Simulation bietet noch heftigere Fights für Fans, aber auch für Einsteiger.
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(PS4 & XB1) Vor zweieinhalb Jahren legte Electronic Arts die Latte für Mixed-Martial-Arts-Games mit „UFC 3“ bereits hoch. Der Nachfolger baut die Stärken – vor allem in Sachen Gameplay – weiter aus und bietet gleichzeitig auch Neulingen eine motivierende Einstiegsmöglichkeit.

Herzstück von „UFC 4“ ist wieder der Karrieremodus, in dem man sich seine/n individuelle/n Kämpfer/in erstellt. Diese/r prügelt und kickt sich von Parkplatz-Kämpfen bis in den UFC-Olymp zum „G.O.A.T.“ (Greatest Of All Times). Mit einer hochtrabenden Story wird man glücklicherweise nicht belastet. Zu Beginn der Karriere werden MMA-Frischlinge in die Grundlagen des fesselnden und schön wuchtigen Fight-Gameplays eingeführt: Von harten Schlägen und hohen Tritten im Stand über gnadenlose Clinches (das Umfassen des Nackens des Kontrahenten) bis hin zum strategischen Grappling, also dem Kampf am Boden. Die ersten Siege fährt man recht rasch selbst mit Einsteigerwissen ein. Später bzw. auf höheren Levels ist dann deutlich mehr Finesse gefragt.

Im Octagon (=Ring) müssen sowohl der Gegner als auch die eigene Ausdauer im Auge behalten werden, damit effektiv geschlagen, getreten oder geblockt werden kann. Statt dem Auswendiglernen von Button-Kombinationen gilt es, flexibel zu reagieren. Die Bewegungen sind schön flüssig und die Treffer so realistisch dargestellt, dass man sie als Spieler/in regelrecht spüren kann. Verlagert sich das Geschehen auf die Matte, wird‘s noch eine Stufe strategischer: Der Bodenkampf fällt nach wie vor recht komplex aus, kann aber bei Bedarf vereinfacht werden.

Für stete Motivation sorgt die Ausbildung des Spielcharakters und dem individuellen Kampf-Stil: Erfahrung wird durch Sparring und die Anwendung von Techniken gesammelt und darf dann wieder investiert werden. Neue Moves lernt der Spielcharakter von Trainingspartnern. Auch wenn das Training auf die Dauer etwas monoton wird, die intensiven Kämpfe machen dieses kleine Manko vollkommen wett. Aufgrund dieses starken Fokus auf die Fights bleibt allerdings auch etwas UFC-Flair auf der Strecke. Das Rummel-Feeling einer UFC-Großveranstaltung oder packende Zwischensequenzen vermisst man. Als Auflockerung gibt‘s lediglich eine Handvoll PR-Einlagen, wo man beispielsweise Kontrahenten per Social Media beleidigt und für stärkere Rivalität sorgt.

Definitiv nicht vermisst wird der Team-Modus, den EA bewusst weggelassen hat. Alle Stars (z.B. Conor McGregor) aus der UFC sind trotzdem wieder spielbar, darunter auch zahlreiche „Klassiker“ und besondere Gäste wie Bruce Lee (freispielbar). Darüber hinaus warten verschiedene Offline- und Online-Spielmodi mit zahlreichen Anpassungsmöglichkeiten, darunter frei konfigurierbares Training zum Üben verschiedener Situationen. Eine Online-Rangliste gibt es freilich auch.

Das Fazit

„EA Sports UFC 4“ ist das volle MMA-Erlebnis mit vernachlässigbar wenig Abstrichen. Die beeindruckend realistische Grafik und Physik (Muskelbewegungen, Wunden & mehr), das griffige Gameplay und der fesselnde Charakter-Aufbau ziehen viele Stunden in den Bann – egal ob man schon lange Jahre Fan ist oder erst gerade sein Interesse entdeckt. Aber Vorsicht, das Game ist kein „Kampfsport Fast Food“: Mitzubringen ist zumindest eine solide Neugier auf das Genre und der Wille, sich auf einen gewissen technischen Anspruch einzulassen.

(VOL.AT/Ländle Gamer)

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