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Mitmach-Supermarkt „MILA“ soll in Wien entstehen

Das Gründungsteam hinter "MILA".
Das Gründungsteam hinter "MILA". ©MILA
Gemeinsam arbeiten, besitzen und gestalten – es klingt wie eine Utopie. Doch schon in wenigen Jahren soll das die Zukunft in Wien sein. Mit „MILA“ soll ein Supermarkt entstehen, der von allen Beteiligten gemeinsam gestaltet wird. Am Mittwoch wird das Projekt in Wien genauer vorgestellt. 

In wenigen Jahren soll eine Supermarktfiliale der besonderen Art in Wien entstehen. „MILA“ – so nennt sich der Supermarkt – soll durch eine Genossenschaft gebildet und auch gestaltet werden.  Geplant ist ein Vollsortiment-Supermarkt mit regionalen und biologischen Produkten zum leistbaren Preis. Mitglieder sollen bei kleinen und großen Entscheidungen mitgestalten, können dort einkaufen und müssen monatlich dort drei Stunden arbeiten.

Mindestens 3.000 Mitglieder werden zu Beginn gesucht. Mitglied wird man durch die Abgabe eines Genossenschaftsbeitrages. Dieser wird so gestaffelt sein, dass alle Interessierten mitmachen können - und das ungeachtet der eigenen finanziellen Möglichkeiten.

„MILA“ in Wien orientiert sich an internationalen Vorbilder

In Wien entsteht nicht der erste Supermarkt dieser Art. Bei dem Projekt selbst orientiert man sich an Vorbildern, die es bereits in New York und Paris gibt. Wo genau der Supermarkt in Wien eröffnet werden soll, ist noch offen. Das hängt natürlich von den Mitgliedern ab – noch versucht man diese jedoch zu rekrutieren. Laut Mitorganisatoren wird es den Supermarkt jedoch nicht in die inneren Bezirke ziehen – es soll ein Supermarkt für die unterschiedlichsten Mitglieder werden. „Vom Reinigungspersonal bis zum Hofrat, von der Ärztin bis zum Installateur werden dort alle gemeinsam in einem Team sein“, so Mitorganisator David Jelinek.

Doch warum braucht es „MILA“ in Wien? Brigitte Reisenberger, ebenfalls Mitorganisatorin, hebt die sozialen und ökologischen Aspekte hervor. Bei "MILA" soll es einen hohen Bio-Anteil geben, durch niedrigere Preise sollen diese aber für eine große Masse zugänglich werden. Außerdem wolle man mit Produzenten auf Augenhöhe kommunizieren und faire Preise für alle aushandeln. Jelinik führt die bestehende Marktkonzentration, die fehlende Transparenz bei den Preisen  - er nennt es das „best gehütesteste Geheimnis überhaupt“ und die schlechten Arbeitsbedingungen in Supermärkten als weitere Gründe an, einen Supermarkt der besonderen Art ins Leben zu rufen. 

„Die Zeit ist reif“: „MILA“ soll in einigen Jahren in Wien eröffnen

Wenn alles gut geht, könnte "MILA" bereits in zwei Jahren eröffnen – „aber wenn es vier sind, sind es vier“, so Jelinek. Alle Mitglieder werden dann drei Stunden pro Monat mitarbeiten, nur ein paar wenige Personen sollen angestellt werden. Von den Diensten kann man sich nicht etwa freikaufen, sie müssen monatlich erledigt und bei Versäumnissen nachgeholt werden. Es soll das Gefühl „Das ist unser Betrieb“ entstehen.

Mit Hürden sehen sich Jelinek und Brigitte kaum konfrontiert. Weder bei der Finanzierung, noch bei der Mitgliederfindung machen sich die beiden große Sorgen. Außerdem haben sie funktionierende Vorbilder und Hilfe von eben diesen. Auch ein mindestens 800 Quadratmeter großer Standort wird sich finden lassen. Sie blicken optimistisch in die Zukunft, denn „die Zeit ist reif dafür“, so Reisenberger abschließend. 

„MILA“ wird präsentiert: Mitglieder gesucht

Am 14. Oktober um 19.30 Uhr stellt sich die Initiative mit Filmvorführung und anschließender Diskussion im Stadtkino Wien vor. Interessierte Personen können an diesem Abend bereits Mitglied werden. Alle Informationen zur Veranstaltung, sowie Tickets, gibt es online unter www.mila.wien/Veranstaltung/gut-einkaufen-aber-wie-ein-supermarkt-fuer-alle/.

(Red)

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