Am Dienstag wurde jener Mann, der zuerst nur sein eigenen Vermögen und dann mehr als vier Millionen Euro Kundengelder verzockte, am Wiener Landesgericht rechtskräftig zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.
Zuerst war es nur das eigene Vermögen, das dran glauben musste, dann verzockte der angesehene Mitarbeiter der Erste Bank mehr als vier Millionen Euro Kundengelder bei hochspekulativen Anlagegeschäften.
Eigenes Vermögen des Bankangestellten verdoppelt
Ab 1986/87 hatte der Mann mit seinem eigenen Vermögen gearbeitet – und das durchaus erfolgreich: Eine Erbschaft konnte er auf konservative Art und Weise in drei Jahren auf sechs Millionen Schilling (436.037 Euro) verdoppeln. “Man konnte damals gar nichts falsch machen“, meinte der Ex-Banker. Doch plötzlich schlug der Mann einen “destruktiven” Weg ein, was ihn zunächst um das eigene Geld brachte.
Erste Bank-Mitarbeiter verzockte Kundengelder
Daher griff er ab 1996 auf fremdes Kapital, vor allem jenes betagter Erste Bank-Kunden, zurück und ging dabei immer größere Risiken ein, um die Verluste wieder auszugleichen. Aber der Erfolg blieb aus, weshalb immer neue Löcher aufgerissen wurden, um alte zu stopfen. Als die Malversationen nach elf Jahren schließlich auffielen, war der Schaden bereits auf unglaubliche 4,1 Millionen Euro angewachsen.
Ex-Bank-Mitarbeiter zu zweieinhalb Jahren haft verurteilt
Verteidiger Werner Tomanek stellte seinen Mandanten als gebrochenen Mann dar – sich selbst ruiniert, die Ehe in Brüche gegangen und ohne Chance, in seinem alten Job jemals wieder eine Anstellung in einer Bank und damit die Chance zu bekommen, “wieder Geld zu verbrennen”. Der voll geständige Angeklagte entschuldigte sich in seinem Schlusswort.