Josef-Siegmund-Nachbauer-Scharfschützenkompanie Vorderland. In voller Länge nennt Siegfried Eisele das, was ihm enorm viel Spaß macht. Es ist der Name einer fünfköpfigen Gruppe, die am heutigen Fronleichnamstag in Weiler ihren Auftritt hat. Auch wenn wir nicht schießen und die Prozession nur begleiten. Etwas neidisch blickt der 44-Jährige da nach Hörbranz, wo die dortigen Schützen-Kollegen in alter Tradition den Fronleichnamszug mit Schüssen in den Himmel feierlich umrahmen.
Fan von Ritualen
Den Stolz auf seine kleine Kompanie hat Eisele dennoch verinnerlicht. Ich liebe Rituale, ich liebe das Feierliche in der Kirche. Ich mag die reiche Tradition und Geschichte, die hinter dem Fronleichnam-Feiertag steckt. Eisele bezeichnet sich als tiefreligiösen Mann und bekennt sich auch zu den ursprünglichen Beziehungen, die Fronleichnam mit Schützen prägen. Es ging ja historisch darum, dass Soldaten bei der Prozession das Allerheiligste bewachen. Josef Siegmund Nachbauer war der Landesschützenmajor in Vorarlberg zu Zeiten Napoleons. Eine Art Andreas Hofer in Vorarlberg, wie Eisele meint.
Geschichte im Fokus
Siegfried Eisele hat seine Affinität zu Uniformen, Trachten und Ritualen schon früh gefüttert. Schon als Kind interessierte ich mich für Burgen und Ritter. Auch die Wikinger hatten es mir angetan. Eisele bewundert die Tiroler Schützen. Mir gefällt an ihnen, dass sie sich weit über ihren ureignen Aufgabenbereich engagieren. Sie sind ein fester Bestandteil der Gesellschaft und setzen sich auch für soziale Sachen ein. Zu den Tiroler Kollegen pflegt er auch eine freundschaftliche Beziehung. Gegründet hat der Hauskrankenpfleger seine Kompanie vor elf Jahren und hat sich dabei Josef Siegmund Nachbauer bewusst als Namensgeber ausgesucht. Gerne würde er seine Kompanie erweitern. Solange wir nur fünf Mitglieder sind, bist du halt relativ klein. Auf den heutigen Fronleichnam-Feiertag freut er sich dennoch. Die Josef-Siegmund-Nachbauer-Schützen werden dem Gottesdienst in Weiler beiwohnen, anschließend begleiten Eisele und seine Kameraden still, aber nicht unbemerkt die Prozession.