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Mit TCM in den Herbst

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Husten, Schnupfen, Heiserkeit ante portas: Im Herbst haben Erkältungsviren Hochzeit. Wenn Vitamintabletten und Hausmittel wie heiße Milch mit Honig nicht helfen, kann man es auch einmal mit Traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) versuchen.

Der tausende Jahre alten Gesundheitslehre zufolge sollte man jetzt Scharfes vom Speiseplan streichen. Empfohlen werden warmes Essen und saisonale, „die Lungenenergie aufbauende“ Lebensmittel wie Zwetschken, Birnen und Maroni.

„Mensch und Natur bilden ein Ganzes. Der menschliche Organismus reagiert deswegen auf Einflüsse von außen“, sagte TCM-Expertin Wen Shi Chun im APA-Gespräch. Im Herbst ist der Körper nach der Sicht der TCM besonders mit „Trockenheit“ konfrontiert; im Winter könne die Kälte Beschwerden machen, im Frühling sei es der Wind, im Sommer Hitze und Feuchtigkeit. „Wenn diese Wetterfaktoren über die Grenze der menschlichen Abwehrkräfte gehen, erscheinen Krankheiten“, so die in Wien lebende Chinesin. Typisch und häufig seien um diese Zeit Husten, Trockenheit von Mund, Lippen, Haut und Augen, Halsschmerzen, Verstopfung und depressive Verstimmungen.

„Der Herbst ist laut der Fünf-Elemente-Theorie ein Metall-Element. Auch die Lunge ordnen wir dem Element Metall zu. Deswegen treffen die schädlichen Einflüsse im Herbst besonders die Lunge. Häufig treten Beschwerden wie Husten, Grippe, Nasenverstopfung oder Nebenhöhlenentzündung auf.“ Auch so manche Niedergeschlagenheit schreibt die TCM diesen Zusammenhängen zu: „Ein Mangel oder Überfluss an Lungen-Qi (Lungen-Energie, Anm.) schädigt die Leber, die für die Stimmung des Menschen zuständig ist. Daher treten durch die Leber-Qi-Störung Stimmungseinbrüche auf“, beschreibt Wen.

Wie beugt man diesen Herbst-Beschwerden vor? „Ein chinesisches Sprichwort besagt: Wenn sich genug harmonische Energie im Körper befindet, das heißt, wenn das Immunsystem stark genug ist, haben die schädlichen Einflüsse keine Chance“, so Wen. „Demzufolge setzt die TCM den Schwerpunkt beim Vorbeugen und bei der Behandlung der Herbst-Beschwerden auf die Ernährung. Das Lungen-Qi wird gestärkt und somit auch das Immunsystem, so dass man gesund bleibt.“

Die TCM-Expertin meint: „Während der Herbstzeit soll man scharfe Lebensmittel vermeiden. Curry, Pfeffer, Scharfpaprika, Ingwer, Chilisoße etc. wirken direkt auf den Lungen-Meridian und machen die Lunge trocken und hitzig. Dadurch entstehen Beschwerden wie trockener Husten, Halsschmerzen, trockene Nase.“

Stattdessen solle man „Lungen befeuchtende, Lungen-Herz-Qi aufbauende Lebensmittel zu sich nehmen“. Dazu zählt sie Birnen, Feigen, Morcheln, Sojaprodukte, Maroni, Bocksdorn, Lotoswurzeln, Ente, Schwein und Huhn, Bananen, Honig, Gurken, Paradeiser, Radieschen, Rettich, Reistee, Sesam, Walnüsse, Pinienkerne, Yamswurzel, Trauben, Mangos, Kaki, Eier, Süßkartoffeln, rote Datteln und Austern.

Empfohlene einfache Rezepte:

– Radieschen-Ingwer-Tee (zur Vorbeugung gegen Grippe): Radieschen (1/2 Bund), Ingwer (3 Scheiben), rote Datteln (6 Stk.); Radieschen würfelig schneiden, mit den restlichen Zutaten in 1 l Wasser 20 min. kochen, warm trinken.

– Weizen-Suppe (gegen Depressionen, Schlaflosigkeit): Weizen (50g), Walnüsse (25g); Beide Zutaten in Wasser eine dreiviertel Stunde kochen, mit Honig süßen (empfohlen als Abendessen).

– Birnen-Tee (gegen Halsschmerzen, Verstopfung): Birnen (2 Stk.), getrocknete Zwetschken (6-8 Stk.); Beide Zutaten in 1 l Wasser 20 min. kochen (nach dem Essen lauwarm trinken).

– Bohnen-Reis-Suppe (gegen Nasenverstopfung): Reis (60g), Bohnen (30g); Bohnen über Nacht einweichen, mit Reis im Wasser 1 h kochen, leicht würzen.

– TCM-Tipps gegen verstopfte Nasen: Mandarinenschale während dem Schlafen in die Nähe der Nase legen; regelmäßig massieren – mit den Fingern die Nase entlang fahren; gepressten Knoblauch-/Zwiebelsaft in die Nase geben (nur einen Tropfen!).

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