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"Mit Partnerschaft hat das nichts zu tun"

In der "Causa Wacker" wird Austria Lustenau das Neutrale Schiedsgericht anrufen.

Abgewiesener Protest durch den Senat 3 der Bundesliga, keine Übereinkunft mit dem FC Lustenau in der Stadionfrage und sportlich derzeit auf einem Abstiegsplatz – für den SC Austria Lustenau läuft es in der bisherigen Saison alles andere als rund.

VN: Herr Präsident, derzeit häufen sich die “Baustellen”, ist Ihnen da der Stadionstreit nicht übrig?
Hubert Nagel:
Mehr als nur übrig. Aber der FC lässt uns keine andere Möglichkeit, als juristische Schritte einzuleiten. Dabei bin ich der letzte, der eine solche Vorgangsweise möchte.

VN: Warum kommen die Klubs nicht zusammen?
Nagel:
Es ist doch der FC, der eine Vereinbarung braucht. Sie aber haben mit uns nicht gesprochen, sind nicht auf uns zugekommen. Erst als wir gedrängt haben, ist ein Vorschlag gekommen. Wir haben diesen akzeptiert und jetzt wollen sie nichts mehr davon wissen. Mit einer wirklichen Partnerschaft hat dies nichts zu tun.

VN: Was steckt dahinter?
Nagel:
Ich weiß es nicht, aber der FC regt sich auf, weil die Gemeinde der Austria eine Miete zahlt für Investitionen, die wir getätigt haben. Der FC vergisst dabei wohl, dass die Gemeinde bei der Ablöse des Stadions an der Holzstraße eine satte Einmalzahlung leistete. Aber vielleicht sind es auch persönliche Dinge, immerhin interveniert u. a. auch der FC-Präsident gegen einen BH-Bescheid, wonach das Austria-Glashaus bis 1 Uhr nachts geöffnet haben darf.

VN: Lenken solche “Nebenschauplätze” nicht von der derzeitigen sportliche Misere ab?
Nagel:
Ich sehe uns sportlich absolut auf dem Weg der Besserung. Den Rückstand, den wir uns in der Tabelle eingehandelt haben, stammt aus den ersten drei Runden. Wir sind aus dem Ärgsten raus, das haben die letzten Spiele gezeigt. Wenn dann Punkte in der 95. Minute liegengelassen werden, ist das auch ein wenig Pech.

VN: Fakt ist, dass man drei Punkte hinter einem Nichtabstiegsplatz liegt. Wären deshalb die Punkte gegen Innsbruck nachträglich so wichtig?
Nagel:
Das ist nicht meine Überlegung, mir geht es beim Antrag auf eine Neuaustragung der Partie gegen Wacker um Fairness. Sportlich sehe ich unsere Situation gelassen.

VN: Nach der Abweisung des Protests zogen Sie sogar den Gang vor ein Zivilgericht in Betracht. Wie sieht es diesbezüglich aus?
Nagel:
Persönlich tendiere ich nicht dazu, aber ich muss das noch mit unseren Jungen im Verein, mit Konrad Ortner und Olivia Lerch besprechen. Nach ersten Gesprächen, auch mit der Liga, gehe ich davon aus, dass wir das Neutrale Schiedsgericht anrufen werden. Zumal in diesem Gremium ja jeder Verein einen Vertreter abstellen kann. Wir werden uns auf Wirtschaftsanwalt Alexander Putinger, Ex-Präsident des SV Ried, stützen.

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