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Mit Onkel Rainer die ersten "Bögle"

"Du machst ja schon ein Pflügle. Ganz toll." Die fünfjährige Blondine strahlt über das ganze Gesicht. Rainer Hrach mit ihr. 

Der 45-jährige Alberschwender ist Skilehrer und hat an diesem herrlichen Skitag bei allerdings sibirischer Kälte eine ganz besondere Aufgabe übernommen: Er bringt kleinen Kindern ihre ersten Schritte als angehende Skifahrer an. Und Schritte sind es am Beginn tatsächlich. „Trippeln mit nur einem Ski und dann wechseln. So fange ich immer an.“ Freilich ist seine Rasselbande nach einer Stunde schon weiter. Schussfahren mit „Onkel“ Rainer als Bremser ist jetzt bereits angesagt. Und die Kleinen schießen ihrem Skilehrer vertrauensvoll in die Arme.

Kein Murren

Die Kinder zeigen den Kühlhaustemperaturen von minus sieben Grad mit ihrem heißen Enthusiasmus die Rote Karte. Kein Murren, kein Klagen, jedes freut sich schon darauf, wenn es wieder zum Vorfahren dran ist. „Ich bin gerne mit Kindern zusammen. Das ist etwas Spezielles“, berichtet Rainer Hrach. Ein Erfolgserlebnis sei ihm und seinen Schützlingen zumeist garantiert. „Kinder“, so erzählt der Mitarbeiter der Skischule Hubert Berchtold, „machen in geringer Zeit die größten Fortschritte.“ Das Wichtigste sei ihm die Freude seiner Schützlinge am Skifahren. „Denn wenn sie sich freuen, freue ich mich auch. Und das passiert eigentlich immer.“

Der Kontrast

In seinem Brotberuf ist Rainer Hrach Angestellter bei der Sozialversicherung. „Ein Bürojob, zu dem die Freizeittätigkeit als Skilehrer eine angenehme Alternative darstellt.“ Er müsse sich zwar am Beginn jedes Winters wieder etwas aufraffen, „doch wenn ich dann mit einer Gruppe, egal ob Kinder oder Erwachsene, im Schnee bin, kommt die Freude wieder.“ Der Skilehrer-Routinier weiß genau, wie er mit Kindern umzugehen hat. „Wichtig ist, dass sich die Eltern, nachdem sie die Kinder abgegeben haben, möglichst schnell und unauffällig zurückziehen. Dann sind die Kinder in der Gruppe unter sich und sind nicht abgelenkt.“ An diesem Tag ist Rainer Hrach dies wieder gelungen. Erst nach zwei Stunden nähern sich die ersten Mamas und Papas wieder schüchtern dem Übungshang.

Keine Angst

Rainer Hrach bezeichnet sich als sehr geduldiger Mensch. Eine Eigenschaft, die er bei seiner Arbeit mit Kindern braucht. „Natürlich kommt es vor, dass ein Kind plötzlich nicht mehr mag. Dann musst du entweder eine Pause machen, oder es durch ein Spiel wieder in Laune bringen.“ Gelegentlich muss Rainer Hrach mit einem Pistenfloh auch aufs Klo. „Aber das sind Dinge, die einfach dazugehören.“ An diesem Tag ist er diesbezüglich nicht gefordert. Die Begeisterung der Kleinen ist ungebrochen. Angst ein Fremdwort und zu mutigen „Bögle“ setzen bald fast alle Gruppenmitglieder an.

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