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Mit oder ohne Spielgestalter

Das Derby zwischen dem SCR Altach und Austria Lustenau ist für VN-Analytiker Eric Orie auch ein Derby der verschiedenen Systeme.
Statements der beiden Trainer
PK vor dem Derby

Schon ein kurzer Blick auf die beiden heimischen Spitzenteams verrät die unterschiedlichen Spielsysteme. Einen echten Gestalter, eine wirkliche Nummer zehn, wird man nur schwer erkennen können. Diesem Bild am nächsten kommt Sidinei De Oliveira. Der Brasilianer ist der Ideengeber im Austria-Spiel. Damit ist auch das Offensivspiel sehr von “Sidi” abhängig – oder besser gesagt: war abhängig. Denn mit Patrick Salomon hat sich ein junger Bursche enorm entwickelt. Er ist nicht nur torgefährlich, sondern vor allem auch extrem lauf- und zweikampfstark. Zuletzt hat Trainer Edi Stöhr beide Spieler gebracht. Sind sie in Topform, ist die Austria für mich schwer zu stoppen – das gilt auch für das Derby am Samstag. Aufgrund der vielen Ausfälle im Sturm kamen sowohl De Oliveira als auch Salomon des Öfteren schon als “hängende Spitze” zum Einsatz. Am stabilsten wirkte die Austria auf mich aber dann, wenn sie mit Jürgen Kampel und Harald Dürr zwei defensive Mittelfeldspieler aufbot und Druck über die Seiten entwickelte. Im 4-2-3-1-System war dann zumeist auch kein Platz für einen echten Spielgestalter.

Gute Mischung

In Altach fehlt mir der reine Spielmacher bzw. “Zehner” überhaupt. Was aber nicht heißen soll, dass sie keine Akteure haben, die ein Spiel gestalten können. Philipp Netzer, Manfred Pamminger oder auch Jürgen Prutsch sind Typen, die durch ihre Kreativität einer Partie den Stempel aufdrücken können. Dass sie zudem noch sehr viel nach hinten arbeiten, macht sie für die Mannschaft noch wertvoller. Insgesamt stufe ich Altach, durch die vielen, universell einsetzbaren Spieler, als unberechenbarer ein als die Austria. Vielleicht ein Mitgrund dafür, dass Trainer Adi Hütter in den ersten zwölf Runden schon mehrere Systeme gespielt hat. Er hat sowohl auf das klassische 4-4-2 mit den Außen Andreas Lienhart und Patrick Scherrer zurückgegriffen wie auch auf ein 4-3-3, mit dem Stürmertrio Andreas Bammer/Tomi/Orhan Ademi. Eines stimmt jedenfalls: die Mischung zwischen Passgebern und -Empfängern. Beide Trainer denken sehr modern und forcieren den lauf-intensiven, zweikampfbetonten Fußball. Damit haben sich ihre Mannschaften die Stellung in der Liga erarbeitet. Das macht für mich sowohl Altach als auch die Austria zu einem absoluten Favoriten auf den Titel.

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