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Mit der neuen Karrenbahn aufgewachsen

Helmut Melzer ist mit der neuen Karrenbahn praktisch aufgewachsen. Bereits zwei Jahre vor der Neueröffnung 1996 trat der HTL-Techniker sein Amt als Betriebsleiter an.

Melzer übt diese Funktion heute noch mit Begeisterung aus. Auf „sein“ Bähnle ist er besonders stolz, auch weil es sich von anderen Seilbahnen in einigen Punkten unterscheidet: „Wir sind die einzige Seilbahn weit und breit mit 2-Schicht-Betrieb.“

AuchbeiderPreisgestaltung übt die Gesellschaft Zurückhaltung, versichert Melzer: „Wir zählen zu den günstigsten Bahnen im Land.“ Für ihn einer der Gründe, warum die Zahlen seit der Eröffnung der neuen Karrenbahn vor zehn Jahren stimmen: „Pro Jahr befördern wir über 200.000 Fahrgäste, vor der Modernisierung waren es etwa 50.000.“ An besonders starken Tagen fahren bis zu 2000 Gäste nach oben oder zu Tal. Die enorme Steigerung hängt allerdings auch mit den Betriebszeiten zusammen, die normalerweise bis 23 Uhr dauern. Bei Bedarf fahren die Seilbahner auch gerne etwas länger.

Als weiteren Pluspunkt nennt Melzer den „Partner bei der Bergstation“. Gemeint ist das Panoramarestaurant, eine der Attraktionen der Karrenbahn. Wer im Glaspalast hoch über dem Abgrund speist, delektiert sich nicht nur an der Qualität der Speisen, sondern kann sozusagen zwischen Suppe, Hauptspeise und Dessert den atemberaubenden Blick über das untere Rheintal genießen.
Fitnesstrend
Kräftig aufpoliert wird die Beförderungsbilanz durch den Fitnesstrend, den Melzer seit fünf oder sechs Jahren feststellt. Immer mehr Menschen aller Altersstufen erklimmen regelmäßig zu Fuß den Karren. Zurück ins Tal geht es dann meistens Knie schonend per Bahn. „Der Trend, sich beim Berggehen fit zu halten, verstärkt sich weiter“, stellt der Betriebsleiter fest. Die fitnessbewusste Kundschaft schätzt vor allem den Abendbetrieb. Dabei spielt die Jahreszeit keine Rolle: Selbst im Spätherbst und Winter keuchen die Wanderer, ausgerüstet mit Stirnlampen, Wanderstöcken – und wenn es glatt ist, mit Eisen an den Schuhen – bergan.

Kein Kompromiss

Wenn es um die Sicherheit geht, kennt Helmut Melzer keinen Kompromiss: Das tägliche Durchackern einer Checkliste ist für ihn und sein Team ebenso selbstverständlich wie die regelmäßige Generalinspektion, die seit heute läuft und bis einschließlich 17. November andauert. Auch wenn der Wind einmal zu stark bläst, steht die Bahn still. „Im Notfall bringen wir dann die Leute von der Bergstation per Kleinbus ins Tal.“ Das ist nicht erst einmal passiert. Sicherheit geht eben vor.

Glücklicherweise war gerade weihnachtliche Feiertagsruhe, als am 26. Dezember 1999 der Sturm „Lothar“ über das Rheintal fegte und nicht nur Bäume fällte, sondern auch die tonnenschweren Tragseile aus den Stützschuhen am Mast hob. Das soll jetzt nicht mehr passieren. Wenn Sturm zu erwarten ist, wird per Knopfdruck ein Bügel über die Seile gelegt.

ZUR PERSON

  • Ing. Helmut Melzer
  • Geboren: 13. März 1959
  • Familie: verheiratet, vier Kinder
  • Wohnort: Hard
  • Ausbildung: HTL-Ingenieur Maschinenbau

    Helmut Melzer kennt die Bahntechnik wie seine Westentasche.
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