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Mit dem letzten Pinselstrich zu Gold

Renate Lässer aus Riefensberg holte bei der Lehrlings-WM in London den Sieg bei den Malern.

Alberschwende, Riefensberg. (stp) Für ihren 22. Geburtstag, den sie am26. Oktober feiern konnte, hat sich Renate Lässer aus Riefensberg vorab das schönste Geschenk selbst gemacht: Sie holte bei den World Skills 2011, der alle zwei Jahre stattfindenden Lehrlings-Weltmeisterschaft in London, die Goldmedaille im Beruf der Maler und Dekorateure.     

Spannender Wettkampf

Es war ein Herzschlag­finale, so ihr Lehrherr und Betreuer Michael Fetz von fetzcolor in Alberschwende. Der Wettkampf blieb buchstäblich bis zum letzten Pinselstrich spannend, und am Ende lag die junge Wälderin hauchdünn um einen einzigen Punkt vor ihrem schärfsten Rivalen, dem Dänen Jesper Guld Nielsen. Weitere drei Punkte zurück teilten sich Chian Wu (Taipei) und der Finne Aku Korhonen ex aequo den dritten Platz.

„Premiere“ für Fetz

„Den Erfolg“, so Fetz, der in London zum fünften Mal als Betreuer und Experte dabei war, „hat sie sich in erster Linie durch ihren Ehrgeiz und ihr Können erarbeitet. Nachdem sie vor zwei Jahren in der Qualifikation knapp gescheitert war, hat sie sich noch einmal voll auf das große Ziel konzentriert, und sie hat mit vollem Einsatz auf London hingearbeitet.“ Bekanntlich hat die Riefensbergerin ihr Malerhandwerk im Betrieb von Jürgen Raid in Krumbach erlernt und ist dann in die „Goldschmiede“ von fetzcolor gewechselt, um sich den letzten Schliff für die WM zu holen. Elfmal (sechsmal Ewald Fetz, fünfmal Michael Fetz) war das Alberschwender Familienunternehmen für die Betreuung der österreichischen Teilnehmer verantwortlich. Sieben Maler, darunter vier Vorarlberger, zwei Steirer und ein Tiroler, holten bisher Gold, nur dreimal gingen die rot-weiß-roten Maler leer aus. Dass sich diesmal eine Malerin durchsetzen konnte, war für Michael Fetz eine Premiere, mit der man nicht wirklich rechnen kann, denn „zu stark hat sich in den vergangenen Jahren die Konkurrenz aus Fernost entwickelt. In reinen handwerklichen Berufen können die Europäer noch eher mithalten, wenn es aber um Technik, Maschinen und Automaten geht, dann führt an den Asiaten kaum ein Weg vorbei.“

Knapp am Podest vorbei

Wie hart diese Konkurrenz geworden ist, mussten die erfolgsverwöhnten Facharbeiter aus dem Ländle zur Kenntnis nehmen, denn für das „Blum-Quartett“, die vier Teilnehmer der Höchster Beschlägefirma Blum, reichte es diesmal nicht einmal auf das Podest. Der Polymechaniker Patrik Fröwis und der Formenbauer Martin Hinteregger erreichten jeweils einen fünften Rang (zur Medaille fehlten jeweils nur vier Punkte).

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