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Mit Bildern warnen

Die Europäische Union will künftig mit Bildern auf Zigarettenpackungen vor den Gefahren des Rauchens warnen.

Verpflichtend soll die geplante Maßnahme allerdings nicht sein, ab Oktober 2004 sollen die Mitgliedsländer vielmehr die Möglichkeit für entsprechende Gesetze erhalten, erklärte ein Sprecher der EU-Kommission am Montag in Brüssel. „Es müssen nicht unbedingt Leichen sein, die herumliegen“, meinte er auf die Frage, welche Fotos auf den Packungen zu sehen sein sollen. Wohl aber könnten geschädigte Organe oder Krebspatienten gezeigt werden.

„Wir müssen neue, innovative Wege finden, um der Öffentlichkeit drastisch vor Augen zu führen, dass 50 Prozent aller Raucher an den Folgen des Tabakkonsums sterben“, heißt es in einer Mitteilung der Brüsseler Behörde. Die Forschung und praktische Erfahrungen in anderen Ländern hätten gezeigt, dass bebilderte Warnhinweise die stärkste Wirkung haben. Drastische Fotos – zum Beispiel von sterbenden Krebspatienten oder vom Krebs zerfressene Lungen – werden bereits in Kanada und Brasilien gezeigt, um die schriftlichen Warnhinweise auf Zigarettenpackungen zu unterstreichen.

Die EU setzt damit einen weiteren Schritt im Kampf gegen die gesundheitlichen Gefahren des Rauchens. Ab 30. September müssen schriftliche Gesundheitswarnungen auf Verpackungen von Tabakprodukten deutlich größer als bisher dargestellt sein. Diese Hinweise müssen dann in schwarzem Fettdruck auf weißem Hintergrund erscheinen und mindesten 30 Prozent der Vorderseite und 40 Prozent der Rückseite einer Zigarettenpackung einnehmen. Diese Bestimmung ist für alle Mitgliedstaaten verpflichtend.

Im Moment werden noch verschiedene Bildmotive auf ihre Wirksamkeit getestet. Später will die EU-Kommission eine zentrale Bild-Datenbank einrichten. Sollte sich ein EU-Staat entschließen, bebilderte Warnhinweise auf Zigarettenpackungen anzubringen, muss er dann auf diese Fotografien zurückgreifen: Die entsprechenden Warnungen sind in der gesamten EU gültig.

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