"Mit Behinderung wirst du nicht gebraucht": Kritik an Werbeplakaten in Wien

So sprach das Beratungszentrum "Bizeps" von einer "kalkuliert widerlichen Provokation". Es gebe bereits Rückmeldungen von erbosten Menschen, hieß es.
Kritik an Werbekampagne in Wien
Bizeps-Vertreter Martin Ladstätter berichtete: "Angeblich sollen diese Werbeplakate noch bis 21. Oktober hängen und dann 'aufgelöst' werden." Doch der Schaden, so warnte er, könnte bereits angerichtet worden sein: "Das, was Menschen ohnehin schon denken, wird bestätigt und brennt sich durch täglichen Sichtkontakt weiter ein. Keine Wendung kann so stark sein, um diese Aussagen zu neutralisieren."
"Mit Behinderung wirst du nicht gebraucht": Beschwerde
Bizeps hat laut eigenen Angaben unter anderem Beschwerde beim Österreichischen Werberat eingebracht. Man habe auch die Gewista gebeten, die die Kampagne im Auftrag des noch unbekannten Urhebers der Plakate durchführt, für eine raschere Auflösung zu sorgen.
Es sei nicht zu rechtfertigen, dass Menschen mit Behinderung diesen verachtenden Satz für rund zwei Wochen lesen müssten, befand auch der Präsident des österreichischen Behindertenrats Michael Svoboda. "Sie werden nämlich damit öffentlich als unbrauchbar dargestellt. Zu oft hören Menschen mit Behinderungen diskriminierende Aussagen wie diese - diese Kampagne retraumatisiert sie."
(APA/Red)