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Missoni gab Wiener Walzer-Debüt

©APA
Designer Luca Missoni glänzte neben österreichischer Künstler- prominenz, Politikern und heimischen Adabeis beim diesjährigen Philharmonikerball in den Prunksälen des Wiener Musikvereins.

“Es ist fantastisch”, schwärmte der Strickmoden-Experte am Donnerstagabend. Er werde auch versuchen einen Wiener Walzer zu probieren – zum ersten Mal. Gleichzeitig begutachtete der Italiener die Wiener Ballmode mit Argusaugen: “Die Kleider eignen sich sehr gut zum Tanzen, und sehen gut aus, wenn man sich dreht.”

Als Talisman für seine Tanz-Mission hatte sich Missoni zwei große silberne Flugzeug-Anstecker an die linke Brust gesteckt: Er sei ein viel besser Pilot als Tänzer, erklärte der Designer. “Wir haben vergangene Nacht im Schlafzimmer geübt”, erklärte er mit Blick auf seine Ehefrau Rosita. Sie sei im Gegensatz zu ihm eine hervorragende Tänzern, so Missoni. “Sie wird führen.” Erst einmal auf der Tanzfläche waren die beiden kaum wieder vom Parkett zu bringen – ob Walzer oder Cha-Cha-Cha, je nach Stilrichtung fegte das Designerpärchen eigenwillig, aber harmonische durch den Saal.

Als wahre Walzer-Liebhaber und Nostalgiker outete sich die Polit-Prominenz: Vizekanzler Josef Pröll (V) bezeichnete seine Tanzkünste abseits vom Drei-Viertel-Takt als “endend wollend”. Wissenschaftsminister Johannes Hahn (V) erinnerte sich ob der Walzerklänge wiederum an seine eigenen Erfahrung als Debütant am Ball des Traditionsorchesters. Auch Pröll verbindet mit Tanzveranstaltungen ganz besondere Erinnerungen: 1988 habe er auf dem Opernball seine Ehefrau kennegelernt, erklärte der Vizekanzler.

Von der Finanzkrise wollte sich keiner der politischen Gäste die rauschende Ballnacht verderben lassen: “Man kann ein Krise nicht durch Konsum-Einschränkung, auch nicht durch Verzicht auf Feste und Ausgelassenheit, überwinden”, so Pröll der vielmehr auf “harte Arbeit” schwor. Ein Ball sei ein wichtiges Zeichen für “Optimismus” und dafür, “dass man sich das Feiern nicht verbieten lassen kann”. Zudem seien Bälle ein wichtiger Wirtschaftsfaktor – vom kleine Dorf- bis zum großen Maskenball würden sie jährlich 60 Millionen Euro einbringen.

“Wir können ja nicht permanent Trübsaal blasen”, zeigt sich auch Hahn von der Sichtweise seines Vizekanzlers überzeugt. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) ließ sich als einziger Vertreter der SPÖ-Riege das Feiern ebenfalls nicht verbieten: “Ich habe vorher nicht geprotzt und ich protze auch heute nicht – das heißt ich muss nicht viel ändern.” Gleichzeitig stellte Hundstorfer seinen Arbeitseifer unter Beweis: Lange könne er nicht bleiben, betonte er. Um 8.00 Uhr sei ein Termin beim tschechischen Sozialminister angesetzt – das bedeute, er müsse um 5.30 Uhr aufstehen. Auch Hahn will sich am Freitag nicht ausschlafen, sondern bereits um 8.30 Uhr im Büro sitzen.

Die Eröffnung des 68. Philharmonikerballs zur Ouvertüre der Strauß-Operette “Die Fledermaus” mit Dirigent Seiji Ozawa ließ sich auch die österreichische Prominenz- und Künstler-Schar nicht entgehen – darunter Schauspieler Tobias Moretti, seine Kollegen Gaby Dohm, Adi Hirschal und Nicole Beutler sowie “Dancing-Star”-Kandidatin Sandra Pires und Schwimmer Marcus Rogan, der gemeinsam mit Freundin und “Miss Austria 2007” Christine Reiler tanzte. Auch die VP-Riege der vergangenen Regierungsperiode erschien – in Gestalt von Andrea Kdolsky, Martin Bartenstein, Ursula Plassnik und Wilhelm Molterer – zahlreich.

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