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Mississippi: Jahrhundertflut wälzt sich auf Süden der USA zu

Dämme wurden absichtlich durchbrochen
Dämme wurden absichtlich durchbrochen ©APA (epa)
Hunderttausende Menschen am Mississippi rüsten sich für eine Monsterflut. Von Memphis (Tennessee) bis nach Louisiana droht das womöglich schwerste Hochwasser der vergangenen 100 Jahre.
Mississippi: Angst vor der Monsterflut
Anwohner rüsten sich für Jahrhundertflut

Mississippi: Schwerstes Hochwasser seit 100 Jahren befürchtet

Freiwillige Helfer und Armeekräfte waren am Montag rund um die Uhr im Einsatz, um zu verhindern, dass es zum Schlimmsten kommt. Die Experten der Nationalen Ozean- und Wetterbehörde (NOAA) sagten einen Pegel von annähernd 19,50 Metern voraus. Nördlich von New Orleans öffneten Soldaten einen Ablauf des Flusses, um für Entlastung zu sorgen.

Monsterflut: Tausende Menschen verlassen ihre Häuser

Der Ablauf leitete Flutwasser in den Lake Pontchartrain um und von dort in den Golf von Mexiko. Das Wasser des Flusses, fürchten Naturschützer, könnte den fischreichen See zum Kippen bringen. Zunächst blickten die Bewohner von Memphis mit großer Sorge auf den reißenden “Old Man River”. In der Stadt des Rhythm and Blues gibt seit Tagen der Fluss den Ton an: Auf knapp 15 Meter sollte das Wasser dort bis zum Dienstag steigen. Auf ihrem Weg nach Memphis hat die Flutwelle bereits zahlreiche Orte und Felder überspült. Auch die ersten Viertel von Memphis standen unter Wasser. Tausende Menschen verließen ihre Häuser. Rund 400 waren am Montag in Notunterkünften untergebracht. 150 Armeekräfte patrouillierten entlang der Dämme und kontrollierten alle Pumpen. “Es gibt keinen Grund, diesen Dämmen zu misstrauen”, erklärte Oberst Vernie Reichling vom Armeekorps der Ingenieure.

Bisher waren zwei Dämme – in Illinois und Missouri – gesprengt worden, um den Fluss zu entlasten. Präsident Barack Obama erklärte Teile der betroffenen Staaten zu Katastrophengebieten. Er versprach finanzielle Hilfe.

USA: Letzte verheerende Fluten 1937 und 1927

Die drohende Überschwemmung könnte nach Befürchtungen der Meteorologen schlimmer werden als die verheerenden Fluten von 1937 und 1927. Bei letzterer kamen mehrere hundert Menschen ums Leben, 700.000 Opfer mussten ihre Häuser verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Eine Fläche von 70.000 Quadratkilometern wurde damals in den US-Staaten Arkansas, Illinois, Kentucky, Louisiana, Missouri und Tennessee überschwemmt.

Der Mississippi ist mit knapp 3.800 Kilometern einer der längsten Flüsse der Welt. Er entspringt im nördlichen Minnesota, fließt durch den mittleren Teil der Vereinigten Staaten und mündet in den Golf von Mexiko. (APA)

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