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Misshandlungsverdacht nach Fenstersturz - Mädchen in Krisenzentrum

Das zehnjährige Mädchen, deren Familie nach einem Sturz aus dem dritten Stock in Wien wegen Misshandlungsverdachts die Obsorge entzogen wurde, ist am Donnerstag in einem Krisenzentrum des Jugendamts untergebracht worden.

Nach dem Vorfall wurde das Kind aus Bulgarien zunächst in einem Spital versorgt. Derzeit spreche alles für die Befürchtung, dass die Kleine misshandelt wurde, hieß es aus dem Jugendamt. “Die Mutter und der Onkel sind angezeigt und ein Spital zeigt nicht an, wenn es keinen Grund gibt”, so Sprecherin Gabriele Ziering.

Zumindest in nächster Zeit dürfte die Zehnjährige nicht zu ihrer Familie zurückkehren, sagte Ziering zur APA. “In die Richtung sieht es im Moment nicht aus.” Im Krisenzentrum kann die Kleine bis zu sechs Wochen bleiben. Familienmitglieder aus Bulgarien, die sich um das Mädchen kümmern könnten, habe man bisher nicht ausfindig gemacht.

Vermutlich werde man nach dem Krisenzentrum für die Zehnjährige einen Betreuungsplatz suchen. Entscheidungen sollten allerdings nicht übereilt werden, betonte die Sprecherin. “Wir sind schon noch dabei die ganzen Umstände zu prüfen.” Die kleine Bulgarin sei mit der derzeitigen Lösung einverstanden, sie wolle nach wie vor nicht zu ihrer Mutter zurück.

Der Sturz des Mädchens aus dem Fenster am Samstagvormittag wurde von einem Passanten und einem Polizisten abgefangen. Die kleine Bulgarin wurde leicht verletzt. Der 15-jährige Halbbruder der Mutter hatte das Kind knapp drei Stunden alleine in der Wohnung in der Rainergasse in Wien-Wieden eingesperrt. Er hätte während der Arbeitszeit der Frau auf das Mädchen aufpassen sollen. Bei dem Unfall kamen ältere Verletzungen und damit den Verdacht auf Misshandlung ans Tageslicht. Das Kind dürfte versucht haben vor der Mutter aus der Wohnung zu flüchten.

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