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Misshandelter Bub: Vater gibt Behörden die Schuld

Nach dem Tod des misshandelten Kleinkinds in Wien am vergangenen Samstag hat der leibliche Vater schwere Kritik an Jugendschutzeinrichtungen erhoben. Diese sollen von Gewaltanzeichen gewußt haben, berichteten der ORF und die "Krone" (Mitwoch).

„Ich war telefonisch laufend in Verbindung mit den Behörden. Ich habe ihnen alles gesagt“, erklärte der Tiroler am Dienstag in einem Fernseh-Interview. „Und es sind gravierende Dinge vorgefallen.“

Der Vater des 17 Monate alten Buben berichtete dabei auch von Hämatomen im Analbereich, für die jede medizinische Begründung ausgeschlossen worden sei. Die Behörden hätten sich nur „rausgeredet“, gibt der Mann den Ämtern die Schuld. Wäre ein „Mensch mit Hausverstand“ zuständig gewesen, wäre das alles nicht passiert.

Von Seiten der Staatsanwaltschaft Wien und Umgebung hieß es im ORF-Interview, dass es keine Anzeichen von besonderer Gewaltbereitschaft gegeben habe. „Es gibt keine Versäumnisse von unserer Seite“, rechtfertigte sich auch die Bezirkshauptmannschaft von Schwaz in Tirol, aus dem die Mutter stammt.

„Das ist sehr schlimm, das ist hart und man weiß nicht wofür man gelebt hat“, so der sichtlich gezeichnete Vater des toten Buben. „Das Liebste ist einem weggenommen worden.“ Die Beziehung der 22-jährigen Mutter zu dem getöten Kleinkind und ihrem zweiten Kind sei „zwiespältig“, betonte der Vater. „Sie hat ihre Phasen gehabt, da war sie – man kann schon sagen – brutal zu den Kindern.“

Seit die 22-jährige Mutter einen neuen Freund habe, sei sein Sohn laufend mit blauen Flecken zu ihm gekommen, so der 38-Jährige zur „Neuen Kronen Zeitung“. Im Sommer habe es bereits eine Anzeige vom Krankenhaus Mödling gegeben, nach der nichts passiert sei.

Das Blatt und der „Kurier“ (Mitwochausgabe) sprach auch mit der Großmutter des Buben. Sie könne „das alles gar nicht glauben“, wird die Mutter der 22-Jährigen zitiert. „Es ist das größte Unglück, das einem passieren kann.“ Bei dem neuen Freund ihrer Tochter habe sie nie ein ungutes Gefühl gehabt.

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