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Missbrauch: Wien entschädigt Opfer

Die Höhe und Art der Entschädigung an die Missbrauchsopfer variiert von Fall zu Fall.
Die Höhe und Art der Entschädigung an die Missbrauchsopfer variiert von Fall zu Fall. ©Bilderbox (Symbolbild)
Am Montag wurde seitens der Stadt Wien mit den Entschädigungszahlungen an die Opfer von Gewalt in städtischen Heimen begonnen. Dafür wurden insgesamt zwei Millionen Euro budgetiert.

Die Stadt Wien hat am Montag mit den Entschädigungszahlungen an die Opfer von Gewalt in städtischen Heimen begonnen. Insgesamt werden dafür zwei Millionen Euro zur Verfügung gestellt, informierten Jugendstadtrat Christian Oxonitsch (S) und der Opferschutzverein Weißer Ring in einer gemeinsamen Aussendung. Der Verein ist für die Betreuung der Opfer und für die Aufarbeitung ihrer Geschichte zuständig. Bisher seien 86 Fälle besprochen worden.

In wie vielen der 86 Fälle eine finanzielle Entschädigung ausgezahlt werde, werde aus Rücksichtnahme auf die Opfer nicht veröffentlicht, betonte Marianne Gammer, Geschäftsführerin des Weißen Rings. Insgesamt hätten sich bisher 220 Betroffene bei der Stadt beziehungsweise beim Weißen Ring gemeldet.

Unterschiedliche Entschädigung für Missbrauchsopfer

Ihre Fälle werden anonym einem Gremium vorgelegt, das über Entschädigungszahlungen beziehungsweise über das Erbringen weiterer Leistungen wie etwa die Finanzierung einer Psychotherapie entscheidet. Den Vorsitz des Gremiums hat Udo Jesionek, Präsident des Weißen Rings, inne.

Die Höhe und Art der Entschädigung variiert von Fall zu Fall: “Es ist äußert schwierig, erlittenes Leid in Zahlen umzumünzen”, erklärte Jesionek in der Aussendung. Die Zahlungen seien ein Zeichen für die Anerkennung des Opferstatus. Als Vorgabe für die Höhe diene die gängige Schadenersatz-Judikatur, entscheidend sei auch die Schwere der Auswirkung der Gewalt. Zusätzlich steht jedem Opfer der Zivilrechtsweg weiter offen. Bisher seien 86 Fälle im Gremium behandelt worden. Bisher sollen 63 Betroffene psychologische Betreuung in Anspruch genommen haben.

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