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Missbrauch: Diözese Gurk kündigt zwei Anzeigen an

Die Diözese Gurk wird kommende Woche wegen zweier Missbrauchsfälle, die mehr als 30 Jahre zurückliegen, Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft erstatten. Insgesamt hätten sich seit Jahresbeginn 44 Personen gemeldet, teilte die Diözese am Samstag mit. 20 davon beim Patientenanwalt des Klinikum Klagenfurt, Erwin Kalbhenn, der von Diözesanbischof Alois Schwarz als Opferanwalt eingesetzt worden war.

Kalbhenn hat nun eine Bilanz seiner Tätigkeit vorgelegt. Neben ihm gibt es die seit 1995 bestehende “Ombudsstelle der Diözese Gurk für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche” unter der Leitung von Univ.-Prof. Jutta Menschik-Bendele sowie Prälat Matthias Hribernik. Die Ombudsstelle wird ihre Tätigkeit unter Berücksichtigung der neuen Richtlinien, die von der in der kommenden Woche tagenden Bischofskonferenz erlassen werden, weiter fortsetzen.

22 der aktuellen 44 Kontaktnahmen bezogen sich laut Diözese auf Vorwürfe von sexuellem Missbrauch und 15 auf Vorwürfe von psychischer oder körperlicher Gewalt. Drei Kontaktaufnahmen betrafen sowohl Vorwürfe von Gewaltanwendung als auch von sexuellen Übergriffen. In vier Fällen waren die Vorwürfe nicht eindeutig zuordenbar. Mit allen Betroffenen sei versucht worden, Kontakt herzustellen. Acht Personen hätten die Einladung von Bischof Schwarz zum persönlichen Gespräch angenommen.

Diözesanbischof Schwarz hatte bereits Ende März angekündigt, man werde alle Missbrauchsfälle – auch die bereits verjährten – der Justiz übergeben, sofern die Opfer damit einverstanden sind. Die Anzeigen, die nun der Staatsanwaltschaft übergeben werden sollen, betreffen bereits verstorbene Personen. Österreichweit sind bis Mai bei der von Waltraud Klasnic geleiteten Anwaltschaft für Opfer kirchlichen Missbrauchs rund 150 konkrete Verdachtsfälle registriert worden.

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