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Minusgrade in Wien: Das harte Los der Essenszusteller

Die Kältewelle setzt auch Essensboten von Foodora, UberEats und Co. zu. Besonders in Wien boomen die Dienste, für die Mitarbeiter gibt es trotz harter Arbeitsbedingungen kaum Zuschläge.

Zusätzliche Ausrüstungen oder Zulagen gibt es kaum: “Wir haben vor zwei bis drei Monaten Handschuhe beantragt, da sind wir vertröstet worden”, so ein Foodora-Bote zur APA. Zurzeit würden vom Unternehmen weder Handschuhe noch Gesichtsmasken zur Verfügung gestellt, es gebe lediglich “werbewirksame” Jacken. “Heuer schauen wir durch die Finger”, sagte der stellvertretende Betriebsrat. Auch Kältezulagen gebe es bei Foodora, das zum weltgrößten Essenslieferdienst Delivery Hero gehört, nicht.

500 bis 600 Radler für Foodora unterwegs

Für Besserungen brauche es immer “viel Nachdruck”. Zwischen 500 und 600 Radler sind hierzulande für Foodora unterwegs, “davon sind nur etwa 70 angestellt”, so der Kurier. Er geht davon aus, dass die Zahl der angestellten Boten weiter zurückgehen wird.

Anders sieht es bei Lieferservice.at aus, wo E-Bike-Fahrer “eigene Winter-Lieferbekleidung” bekommen. Auch hier gibt es keine Kältezulage, “aber alle Fahrer sind fest angestellt, erhalten Sozialleistungen und Urlaubsgeld”, heißt es von Lieferservice.at-Sprecher Andreas Engel. Einige hundert Radler seien zurzeit in Österreich für das Unternehmen unterwegs. “Den meisten unserer Boten macht die Auslieferung von Speisen im Winter fast noch mehr Spaß als im Sommer, sie lieben das Eis, die Minusgrade, die Kälte.”

Kältezuschlag bei UberEats

UberEats, der Ableger des umstrittenen Fahrdiensts Uber, bietet den Boten in der Kältewelle nach eigenen Angaben mehr Geld. “Bei kaltem Wetter bieten wir den Kurieren zusätzliche finanzielle Anreize, so dass sie unter diesen Bedingungen auch mehr verdienen können”, heißt es von UberEats zur APA. Wie hoch der Mehrverdienst ausfällt, wollte das Unternehmen nicht bekanntgeben.

Zudem seien alle Kuriere durch eine EU-weite Versicherungspolice mit AXA Corporate Solutions geschützt. Sie biete eine “kostenlose Deckung für Unfälle sowie Einkommensverluste aufgrund von Krankheit, Verletzungen und Sachschäden”, so Luisa Elster von Uber. Dadurch würden die Boten für jeden ärztlich bestätigten, arbeitsunfähigen Tag 50 Euro bekommen – jedoch maximal für 15 Tage.

(APA/red)

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