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Ministerpräsident besuchte Anschlagsort

Der spanische Ministerpräsident Jose Luis Rodriguez Zapatero hat das von einem Bombenanschlag zerstörte Parkhaus am Flughafen von Madrid besucht.

Begleitet von Feuerwehrleuten und Polizisten inspizierte Zapatero die Trümmer, unter denen noch immer ein Mensch vermutet wird. Ein weiterer Vermisster aus Ecuador wurde bereits tot geborgen.

Zapatero traf am Mittwochabend die Familie des Getöteten und die des Vermissten. Bei dem Anschlag waren am Samstag 26 weitere Menschen verletzt worden. Die Tat wurde der baskischen Untergrundorganisation ETA zugeschrieben, die im März eine Waffenruhe ausgerufen hatte.

Spaniens Premier will gegen ETA-Gewalt vorgehen

Fünf Tage nach dem Anschlag auf den Madrider Flughafen hat der spanische Regierungschef Zapatero am Donnerstag ein entschlossenes Vorgehen gegen die Gewalt der baskischen Untergrundorganisation ETA angekündigt. „Ich bin entschlossener als jemals zuvor, meine Energie dafür einzusetzen, die Gewalt zu beenden und einen Frieden zu erreichen“, sagte Zapatero bei einem Besuch am Anschlagsort.

Bei dem Anschlag am Samstag war mindestens ein Mensch getötet worden, ein weiterer wurde am Donnerstag noch vermisst. Er sei fest davon überzeugt, dass Spanien das Ziel eines Lebens ohne Bomben und Gewalt erreichen könne. Die ETA werde „mit solchen Taten nichts erreichen“, betonte Zapatero. Die Demokratie lasse sich nicht einschüchtern.

Zapatero erklärte nicht, wie er die Gewalt beenden will. Er äußerte sich auch nicht zu den von der Regierung für Ende Juni angekündigten Friedensgesprächen mit den baskischen Separatisten, die nun hinfällig geworden sein dürften.

Die konservative Oppositionspartei PP forderte Zapatero nach Angaben der Tageszeitung „El Pais“ auf, seine künftige Politik gegenüber der ETA zu konkretisieren. In den vergangenen Monaten hatte die Volkspartei die sozialistische Regierung massiv kritisiert, weil sie Gespräche mit der baskischen Untergrundorganisation über ein Ende der Gewalt führen wollte.

Die Regierung hatte den Friedensprozess mit der Untergrundorganisation gleich nach dem Anschlag für beendet erklärt, während Vertreter der Basken eine Fortsetzung des Dialogs forderten. Der politische Arm der Organisation, die verbotene Partei Batasuna, äußerte am Mittwoch Unverständnis über das Attentat. Beobachter interpretierten dies als mögliches Zeichen der Zerstrittenheit innerhalb der ETA.

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