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Mindestsicherung: Häupl gegen unterschiedliche Regelung bei Österreichern und Flüchtlingen

Häupl äußert sich sehr kritisch zu den Mindestsicherungs-Plänen der Regierung.
Häupl äußert sich sehr kritisch zu den Mindestsicherungs-Plänen der Regierung. ©APA
Zum Thema Mindestsicherung fand Wiens Bürgermeister Michael Häupl klare Worte: Er lehnt sowohl eine Trennung bei den Regelungen für Österreicher und Flüchtlinge, als auch eine Wartefrist für neu nach Wien Zugezogene strikt ab.

Wird die Mindestsicherung in einem bundeseinheitlichen Gesetz geregelt, “muss der Bund auch alles zahlen”, sagt der scheidende Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) im “Standard” (Wochenend-Ausgabe). Das sei ein “Einhakpunkt” für ein Land mit einer neuerlichen VfGH-Klage. Häupl lehnt unterschiedliche Regelungen für Österreicher und Flüchtlinge strikt ab, auch eine Wartefrist für neu nach Wien Zugezogene.

Häupl zur Mindestsicherung: Bei Bundes-Regelung muss Bund alles zahlen

“Ich kürze nicht bei jemandem, der ein Monat lang mit dem Geld auskommen muss, das manche der Sozialkürzer von ÖVP und FPÖ an einem einzigen Abend beim Essen mit Freunden ausgeben. Das ist eine Schande”, stellt sich Häupl gegen eine niedrigere Mindestsicherung für Flüchtlinge.

“Zynisch und menschenverachtend” sei es, dass sich Niederösterreich mit seinen – vom Verfassungsgerichtshof aufgehobenen – Kürzungen “ein paar Monate etwas erspart” habe, “das mache ich nicht”.

Bürgermeister lehnt Wartefrist für Flüchtlinge ab

Auch eine von seinem Nachfolger Michael Ludwig erwogene Wartefrist für neu nach Wien Zugezogene lehnt er ab. Die Alternativen für Menschen, die kein Einkommen haben, wären nur, sich mit Gelegenheitsjobs – “in der Regel mit Schwarzarbeit” – über Wasser zu halten, “oder man geht stehlen”. “Wer Armut befördert, befördert auch Kriminalität”, konstatiert der scheidende Wiener Bürgermeister.

Angesprochen darauf, dass sich ihn Wien die Zahl der Mindestsicherungs-Bezieher seit 2010 fast verdoppelt habe, stellte Häupl fest, dass die Zahl momentan sinke. Und: “Wir wollen die Bezieher in den Arbeitsprozess rückführen, darauf setzen wird.”

(APA/Red)

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