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Mindestens fünf Tote bei Taliban-Angriff in Masar-i-Sharif

Beim Angriff von Taliban-Kämpfern in Armeeuniformen in der nordafghanischen Provinzhauptstadt Masar-i-Sharif sind mindestens fünf Menschen getötet worden. Bei den Toten handele es sich um drei der Angreifer und zwei Polizisten, teilten das Innenministerium in Kabul und die Polizei am Donnerstag mit. Ein Polizeisprecher sagte, 30 Menschen seien verletzt worden.


Ziel des Angriffs sei ein Justizkomplex gewesen, in dem die Staatsanwaltschaft und das Berufungsgericht der Provinz Balkh untergebracht sind. Masar-i-Sharif ist der letzte Standort der Bundeswehr in Nordafghanistan. Das Bundeswehr-Feldlager liegt am Flughafen außerhalb der Stadt. Dort sind derzeit gut 660 deutsche Soldaten stationiert. Die deutsche Bundeswehr war nach Angaben des Einsatzführungskommandos nicht in die Gefechte involviert. Die Taliban bekannten sich zu dem Angriff.

Die Kämpfe dauerten am Abend an. Das Innenministerium teilte mit, mindestens fünf uniformierte Angreifer seien am Vormittag in den Justizkomplex eingedrungen und hätten sich verschanzt. Augenzeugen berichteten von Schüssen und Explosionen. In Fernsehberichten war zu sehen, wie Provinzgouverneur Atta Mohammad Nur die Operation der Sicherheitskräfte gegen die verbliebenen Aufständischen leitete.

Masar-i-Sharif ist die Hauptstadt der Provinz Balkh und für afghanische Verhältnisse relativ sicher. Bei einem Bombenanschlag in der ostafghanischen Provinz Chost wurden am Donnerstag nach Angaben des Innenministeriums zehn Menschen verletzt.

Der NATO-Kampfeinsatz in Afghanistan war Ende vergangenen Jahres ausgelaufen. Die kleinere Nachfolgemission Resolute Support dient der Ausbildung und Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte. An ihr beteiligt sich die Bundeswehr mit bis zu 850 Soldaten. Am Mittwoch hatte ein afghanischer Soldat das Feuer auf ausländische Truppen eröffnet und einen US-Soldaten getötet.

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