Mindestens ein Toter bei Fährunglück in der Türkei
Die Unglücksursache war am Montagnachmittag noch unklar. Die “Hayat N” sollte mit mehr als 73 Lastwagen und zwei Pkw an Bord nach Istanbul fahren. Überlebende berichteten, kurz nach dem Ablegen habe es eine Erschütterung “wie bei einem Erdbeben” gegeben. Danach habe das Schiff Schlagseite bekommen und sei gesunken.
Die meisten Passagiere sprangen über Bord und wurden von Booten aufgefischt, die vom Hafen in Bandirma zum Unglücksort gefahren waren. Ein Lastwagenfahrer machte der Schiffsbesatzung schwere Vorwürfe: Statt Rettungswesten habe die Mannschaft Regenmäntel an die Passagiere verteilt.
Die Behörden verhörten nach dem Unglück den Kapitän des Schiffs und weitere Verdächtige. Gouverneur Selahattin Hatipoglu sagte, zum Unglückszeitpunkt habe starker Wind und hoher Wellengang geherrscht. Möglicherweise sei dadurch ein Teil der Ladung ins Rutschen geraten.
Das Schiff liegt nun in etwa 20 Meter Tiefe und wird von Tauchern untersucht. Dem Gouverneur zufolge hatte der Kapitän kurz vor dem Unglück offenbar noch versucht, umzudrehen und an die Anlegestelle zurückzukehren: Der Bug des Schiffes weise nämlich in Richtung Land. Medienberichten zufolge ist es auch möglich, dass die Fähre überladen oder falsch beladen war.