Mindestens 40 Tote nach Anschlag in Kabul

Der Anschlag galt dem Ulema-Rat, dem höchsten Gremium der afghanischen Geistlichkeit. Es war einer der schwersten Anschläge in Kabul seit Monaten. Die Explosion habe sich im Uranus-Hochzeitspalast an der Flughafenstraße ereignet, sagte ein Polizeisprecher. Die Ulemas seien aus dem ganzen Land nach Kabul gekommen, um zusammen den Geburtstag des Propheten Mohammed zu feiern.
Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass die Tat von einem Selbstmordattentäter verübt worden sei, teilte das Innenministerium mit. Ein Manager des Hochzeitssaals, in dem auch politische und religiöse Treffen abgehalten werden, sagte, der Attentäter habe sich inmitten der Versammlung in die Luft gesprengt. “Es gibt viele Opfer, ich selbst habe 30 gezählt”, sagte er.
Schlechte Sicherheitslage
Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich in den vergangenen Monaten weiter verschlechtert. Sowohl die radikal-islamischen Taliban als auch die Extremisten-Miliz IS verüben immer wieder Anschläge. Erst vergangene Woche hatte sich ein Selbstmordattentäter am Rande einer Demonstration im Zentrum Kabuls in die Luft gesprengt. Dabei waren mindestens sechs Menschen gestorben.
Nach Angaben der Vereinten Nationen fielen dem Konflikt zwischen Regierung und Aufständischen in der ersten Jahreshälfte rund 1.700 Zivilisten zum Opfer – so viele wie noch nie zuvor. Seit dem Rückzug des Großteils der ausländischen Streitkräfte im Jahr 2014 haben die Taliban stetig an Boden gewonnen.
(APA/ag.)